LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 16.05.2018 - 16:59 UhrLesedauer: 4 Minuten
ANZEIGE

Value-Aktien Aufwärtspotenzial in Europa

Seite 2 / 2

Optimismus wird von guter Wirtschaftslage gestützt

Insbesondere auf makroökonomischer Ebene lassen sich Anzeichen für eine Erholung ausmachen. Die Abwertung des Euro dürfte sich ihrem Ende nähern. Wir betrachten eine zunehmend festere Gemeinschaftswährung als ein allgemein gutes Zeichen für europäische Aktien: Der sich gegenüber dem US-Dollar festigende Euro signalisiert eine konjunkturelle Erholung in Europa.

Auch die Betrachtung des Kreditzyklus stimmt optimistisch: Seit 2015 hat sich das Kreditwachstum positiv entwickelt. Nicht nur bei Gewerbekrediten, sondern auch im Verbrauchersegment wächst die Kreditvergabe um jährlich 2 bis 3 Prozent.

Darüber hinaus ist die Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf den niedrigsten Stand seit achteinhalb Jahren gesunken. Ebenfalls fällt positiv auf: Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag in Europa im zweiten Quartal 2017 erstmals seit 2007 wieder über dem der USA. Folgt man den Einkaufsmanagern in Europa, könnte die konjunkturelle Entwicklung weitergehen: Der Einkaufsmanagerindex für den Euroraum ist jüngst auf ein Sechs-Jahres-Hoch geklettert.

                                                                                         Quelle: Franklin Templeton

Was bedeutet das für Anleger?

Angesichts der günstigen makroökonomischen Ausgangslage ist bemerkenswert, dass die Gewinne europäischer Unternehmen immer noch 48 Prozent unter ihrem Höchstwert vor der Finanzkrise liegen. Im Vergleich dazu bewegen sich die Gewinne in den USA bereits 16 Prozent über ihrem Vorkrisen-Höchststand aus dem Jahr 2008.

Warum sind die Gewinne in Europa hinter denen in den USA zurückgeblieben? Auffällig ist eine hohe Diskrepanz: Umsätze und Absatzmengen europäischer Unternehmen haben sich zwar erhöht, ihre Gewinne jedoch nicht. Das wirft Fragen auf. Sind europäische Unternehmen weniger konkurrenzfähig? Ist dem Konjunkturprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) im Hinblick seiner Wirkung auf die Wirtschaft weniger Erfolg beschieden als den Maßnahmen der US-Notenbank?

Die Antwort scheint in den Gewinnmargen europäischer Unternehmen zu liegen: Europäische Unternehmen sind in der Regel Preisnehmer. Wenn die Inflation sinkt, tendieren europäische Unternehmen dazu, ihre Preise zu senken, um mit ihren Wettbewerbern aus den USA und Asien mithalten zu können. Wenn die Inflation wieder steigt, erhöhen europäische Unternehmen ihre Preise normalerweise.

Wir rechnen damit, dass sich die auffällige Gewinnlücke zu den USA schließen wird, sobald europäische Unternehmen beginnen, auf eine steigende Inflation zu reagieren.

Unser Fazit: Die Fundamentaldaten von Aktien treten als Wegweiser für ihre Wertentwicklung wieder in den Vordergrund. Vor diesem Hintergrund kann aktives Management die Aktien mit den größten Chancen herausfiltern und somit die Spreu vom Weizen trennen. Unsere Analyse deutet darauf hin: Aktive Anleger sollten sich europäische Value-Aktien gezielt ansehen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese Mitteilung des Unternehmens richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Sie wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
Tipps der Redaktion