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Aktualisiert am 18.02.2010 - 15:21 UhrLesedauer: 4 Minuten

Value oder Growth - eine Frage des Geschmacks

IPhone oder Blackberry? Mercedes oder Porsche? Bordeaux oder Chardonnay? Wofür man sich entscheidet, ist eine Stilfrage – genauso wie bei Value oder Growth. Value gilt in der Finanzwelt als wertkonservativ und sicherheitsorientiert (Value = Wert). Growth steht für Phantasie und Wagemut (Growth = Wachstum). Beiden Anlagestilen ist eines gemeinsam: Growth- und Value-Manager sind auf der Jagd nach der richtigen Aktie – sie nehmen nur unterschiedliche Fährten auf.

Der Value-Investor sieht seine Chance darin, möglichst günstig Aktien von Unternehmen zu kaufen, deren Geschäftsmodell sich in der Vergangenheit bewährt hat. Er analysiert das gesamte Aktienuniversum und filtert die Titel heraus, die gegenwärtig an der Börse unterbewertet sind. Dabei legt er keinen Wert auf eine bestimmte Branche, Region oder Land.

Value – Suche nach dem inneren Wert

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Vater der Value-Theorie ist der Wirtschaftswissenschaftler Benjamin Graham. Er hat bereits 1934 erkannt, dass für die Bewertung von Unternehmen zwei Kennzahlen ausschlaggebend sind: Der Marktpreis des Unternehmens an der Börse und der innere, wahre Wert eines Un-ternehmens. Kurz- oder mittelfristig können die beiden Wert voneinander abweichen. Das ist der richtige Zeitpunkt für den Value-Manager. Denn er kauft nur solche Aktien, deren Marktwert niedriger als ihr tatsächlicher Wert ist.

Anders als der Growth-Investor bezieht sich der Value-Manager allein auf die heute und in der Vergangenheit erzielten Erträge und Dividenden eines Unternehmens. Dabei behält er auch die potenziellen Gewinne des Unternehmens im Auge. Den inneren Wert eines Unter-nehmens ermittelt er anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Buchwert-Verhältnis, Kurs-Cashflow-Verhältnis und der Dividendenrendite.

Als günstig gilt eine Aktie, die mindestens 40 Prozent unter ihrem inneren Wert liegt. Diese Differenz zwischen aktuellem Börsenkurs und innerem Wert ist die so genannte Sicherheits-marge - eine Art Airbag. Je größer die Marge, desto höher ist das Maß an Sicherheit. Denn Studien beweisen, dass sich jede Aktie auf lange Sicht ihrem inneren Wert annähert. Wie lange dieser Prozess dauert, ist allerdings sehr unterschiedlich. Durchschnittlich liegt die Haltedauer von Value-Aktien zwischen drei und fünf Jahren. Erzielt der Value-Manager an der Börse den Kurs, der dem inneren Wert entspricht, verkauft er. Wachstumsphantasien über den inneren Wert hinaus kennt er nicht. Growth – nur die Zukunft zählt

Der Growth-Investor versucht dagegen frühzeitig zukünftige Wachstumsmärkte zu erkennen und dann die Unternehmen mit der höchsten Dynamik herauszupicken. Im Vordergrund steht dabei die Hoffnung auf ein überdurchschnittliches Umsatz- und Gewinnwachstum. Eine entscheidende Kennzahl von Growth-Titeln ist deshalb das so genannte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).