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Aktieneinschätzungen von Candriam Value-Outperformance dürfte nur von kurzer Dauer sein

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BIP-Wachstum von 6,5 Prozent im Jahr 2021 erwartet

Die meisten Faktoren, die in die Binnennachfrage hineinspielen, waren im ersten Quartal aufwärts gerichtet. Während sich die Wohnungsbauinvestitionen angesichts des mittelfristig bevorstehenden Zinsanstiegs allmählich verlangsamen dürften, sollten die Unternehmensinvestitionen das Wachstum weiterhin stützen.

Für Wachstum wird auch das „Build Back Better“-Programm sorgen. Zusätzlich zu dem 2,2 Billionen US-Dollar schweren Infrastrukturplan hat die Biden-Administration den „American Families Plan“ im Umfang von 1,8 Billionen US-Dollar veröffentlicht, der auf die Unterstützung von Bildung und Familien abzielt. Diese Pläne sollen durch eine Erhöhung der Steuern für Unternehmen und hohe Einkommen finanziert werden.

Obwohl Niedriglohnempfänger stärker als in früheren Rezessionen von der Pandemie besonders betroffen sind, haben die fiskalischen Maßnahmen dazu beigetragen, ihren Konsum zu stützen und ihre Ersparnisse zu erhöhen. Im laufenden und im kommenden Jahr wird voraussichtlich nur ein Teil der durch die Lockdowns bedingten Ersparnisse ausgegeben werden. Da Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt noch in weiter Ferne liegt, sollte die Fed akkommodierend bleiben.

Wir erwarten für die USA ein BIP-Wachstum von 6,5 Prozent im Jahr 2021 nach einer Schrumpfung von 3,5 Prozent im Jahr 2020. Unser Szenario sieht vor, dass der Großteil der Bevölkerung bis zum Sommer 2021 geimpft ist, was ein allmähliches Ende der Corona-Maßnahmen ermöglicht. Fiskalische Unterstützung begleitet den Aufschwung.

Für Anleger bleiben die USA die teuerste Region mit einem durchschnittlichen KGV von 21,8. Dank ihrer starken Impfkampagne liegt die Region in Bezug auf den Konjunkturzyklus immer noch vor Europa, den Schwellenländern, Großbritannien und Japan.

Value wird zum „Pain Trade“

Die besten Beiträge für unsere Portfolios leisteten unsere starke Übergewichtung bei Banken – unterstützt durch den Aufwärtsdruck bei Inflation und Zinsen – und unsere Untergewichtung von Telekommunikationsdienstleistern.

Trotz des Aufwärtsdrucks auf die Inflation und die langfristigen Zinsen sind wir davon überzeugt, dass die Outperformance des Value-Stils nicht von Dauer ist. Mittel-/langfristig sollte der Quality/Growth-Stil eine Outperformance erzielen. Value gilt uns jetzt als „Pain Trade“, da die Rotation bereits weitgehend aufgebraucht ist. Noch behalten wir allerdings unsere neutrale Einstufung für IT bei; wir halten es noch für zu früh, um unser Engagement wieder zu erhöhen. Es handelt sich hierbei um einen rein taktischen Schritt, denn mittel- und langfristig sind wir sehr bullisch für den Sektor, der durch Innovation, IT-Infrastruktur, 5G und Halbleiter starke Impulse bekommt.

Schwellenländer: Lateinamerika und EMEA-Länder besonders stark

Die globalen Schwellenländermärkte lieferten jüngst positive Renditen und übertrafen sowohl globale Aktien als die Aktien aus den entwickelten Märkten. Hintergrund sind ein sich abschwächender US-Dollar und sich verbessernde globale Wachstumsaussichten.

Schwellenländer in Lateinamerika und in den EMEA-Ländern zeigten sich besonders stark, angetrieben durch das rasche Vorankommen der Impfungen und unterstützt durch höhere Rohstoffpreise. Die Schwellenländer in Asien entwickelten sich im Mai mit einer Rendite von 1,1 Prozent verhalten, wobei das Indexschwergewicht China (+0,5 Prozent) die regulatorischen Maßnahmen weiter verschärfte und Taiwan (-1,2 Prozent) durch steigende Corona-Infektionen beeinträchtigt wurde.

Insgesamt waren Energie und Basiskonsumgüter die Outperformer, während zyklische Konsumgüter und IT hinterherhinkten. Die Währungen der Schwellenländer verzeichneten eine positive Rendite von 1,2 Prozent.

Mexiko und Brasilien besonders interessant

Alle unsere Ländereinstufungen bleiben unverändert. Wir sehen weiterhin Chancen für Mexiko (+1), da das Land von der Erholung in den USA profitiert. Wir bestätigen unsere Heraufstufung für europäische Schwellenländer von -1 auf neutral insbesondere aufgrund der Wachstumserholung durch das Vorankommen der Impfkampagnen. Auch Brasilien erscheint uns weiterhin interessant: Der Markt, der derzeit überverkauft scheint, steht aufgrund politischer Unsicherheit und der Pandemie immer noch unter Druck, weist aber eine Hebelwirkung auf Rohstoffe, Value- und zyklische Aktien auf.

Unsere neutrale Einstufung für die ASEAN-Länder behalten wir bei, weil hier die Konjunkturerholung durch ein Wiederaufflackern von Covid-19 beeinträchtigt wird. Die Region hat noch nicht vollständig von der globalen Wachstumserholung profitiert.

Auch für das unlängst von einer neuen Infektionswelle heimgesuchte Indien behalten wir unsere „Neutral“-Einstufung aufgrund der hohen Bewertungen und des Währungsrisikos bei.

Insgesamt bleiben wir in den Schwellenländern im Sektor Halbleiter und Equipment übergewichtet, weil uns die Nachfrage zuversichtlich stimmt.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.