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Vaneck-Portfoliomanager Joe Foster „Es ist nicht zu früh, sich über Gold Gedanken zu machen“

Von in Gold & EdelmetalleLesedauer: 8 Minuten

Goldpreiskonsolidierung im Zuge sinkender Zinsen

Nach dem Ausbruch im Juni konsolidierte sich der Goldpreis über der Marke von 1.400 US-Dollar je Feinunze. Das Edelmetall profitierte dabei von den expansiven Tönen seitens Vertretern der US-Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB). Vor der Sitzung des House Committee on Financial Services (Ausschuss des US-Repräsentantenhauses für die Aufsicht der Finanzdienstleistungsbranche) am 10. Juli ging der Fed-Vorsitzende Jerome Powell auf zunehmende Unsicherheiten, die Probleme im Handel, die Verschuldung und den Brexit sowie auf die Schwächen im internationalen verarbeitenden Gewerbe und in der Investitionstätigkeit weltweit ein.

Nach weiteren, in Richtung einer gelockerten Geldpolitik weisenden Äußerungen des Chefs der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, sowie des Fed-Vizevorsitzenden Richard Clarida, der sich unter Verweis auf den Deflationsdruck eindeutig für mögliche Zinssenkungen aussprach, erreichte Gold am 19. Juli ein neues sechs-Jahres-Hoch von 1.453 US-Dollar. Nach der Sitzung des EZB-Rats am 25. Juli sprach auch der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi von einer steten Eintrübung der Aussichten. Wie erwartet läutete die Fed dann am 31. Juli mit ihrer ersten Zinssenkung seit 2008 den globalen Lockerungszyklus ein.

Dass der US-Dollar-Index (DXY) den Juli im oberen Bereich seiner jüngsten Bandbreite abschloss, stand dem Goldpreis dabei nicht im Wege. Bei Gold spielt inzwischen die Zinsentwicklung die Hauptrolle, nicht der US-Dollar. Für mehr als die Hälfte der weltweit ausstehenden Schuldtitel liegen die (inflationsbereinigten) Realzinsen nahe oder unter null Prozent.

Bei einem solch niedrigen Zinsniveau wird Gold – neben seiner werterhaltenden Funktion – zu einer ernsthaften Alternative zu verzinsten Anlagen. Wir gehen bei Gold und Goldaktien für die Dauer dieser Zinssenkungsrunde von einer guten Wertentwicklung aus. Wenn dieser Zyklus, wie frühere Zyklen, in eine Rezession mündet, könnten Risiken auftreten, die den Goldpreis unter Umständen noch deutlich weiter nach oben treiben.

Auch Silber profitiert von der Zinsentwicklung

Silber erhielt im Juli frischen Auftrieb, was den aus den jüngsten Gewinnen beim Goldpreis erwachsenen Eindruck verstärkt. Anhand von Daten zu Silber-ETPs (Exchange Traded Products – börsengehandelte, mit Edelmetallen unterlegte Produkte) hat Bloomberg ermittelt, dass das Edelmetall im Juli einen Rekordzufluss verbucht hat. Die Silberbestände erreichten ebenfalls einen Spitzenwert, und auch die Volumina im Rohstoffhandel in Shanghai stiegen an. Durch neue Fundamentaldaten ließ sich diese Entwicklung nicht erklären, da normalerweise der Goldpreis ausschlaggebend für Silber ist.

Die im Juli zu beobachtende Preisstabilität bei Gold machte die vergleichsweise extreme Unterbewertung von Silber deutlich. Das Gold/Silber-Verhältnis hatte im Juni ein 29-Jahres-Hoch von 93 erreicht, verglichen mit dem 10-Jahres-Durchschnitt von 66. Normalerweise schneidet Silber wegen geringerer Liquidität und seines spekulativeren Charakters an einem starken Markt besser ab als Gold. Im Monatsverlauf stieg Gold um 4,45 US-Dollar (0,3 Prozent) auf 1.413,90 US-Dollar, während Silber einen Zuwachs von 0,95 US-Dollar (6,2 Prozent) auf 16,26 US-Dollar je Feinunze verzeichnete und das Gold/Silber-Verhältnis auf 87 zurückging.

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