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Vaneck-Portfoliomanager Joe Foster „Es ist nicht zu früh, sich über Gold Gedanken zu machen“

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Die Aktien großer Unternehmen profitieren zuerst vom Goldpreisanstieg

Der Goldaktien überflügelten das Metall im Juli erneut. Grund hierfür war das gestiegene Interesse an der Goldbranche. Der NYSE Arca Gold Miners Index stieg um 4,6 Prozent, während der MVIS Junior Gold Miners Index um 8,8 Prozent zulegte. Bei steigendem Goldpreis bleibt die Wertentwicklung kleinerer Unternehmen in der Regel anfangs hinter der größerer Unternehmen zurück. Mit fortschreitendem Aufwärtstrend holen kleinere Unternehmen dann gewöhnlich auf und überholen ihre größeren Pendants.

Die Anlageverwaltungsgesellschaft Paradigm Capital Management analysierte die Wertentwicklung von Goldunternehmen bei starker Goldpreisentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2016, als der Preis einen deutlichen Anstieg um 300 US-Dollar je Feinunze erlebte. Paradigm fand heraus, dass die größeren Unternehmen zu Beginn besser abschnitten, ihren Vorsprung gegenüber kleineren Herstellern drei Monate nach dem Zyklustief jedoch einbüßten. Letztere setzten nach vier Monaten zum Überholmanöver an, während mittelgroße Unternehmen nach fünf Monaten vor den großen Unternehmen lagen.

Einen Schritt zurück, zwei Schritte vor

Viele Entwicklungen in den letzten zehn Jahren haben den Eindruck hinterlassen, dass die Welt in gefährlichere und bedrohlichere Zeiten zurückfällt. Beispiele sind der Brexit und das potenzielle Auseinanderfallen der Europäischen Union, die Polarisierung der politischen Lager in den USA, die extremistische Gewalt auf der ganzen Welt, die Invasion Russlands auf der Krim, der Griff Chinas nach dem südchinesischen Meer sowie die zunehmenden Spannungen zwischen den Militärmächten. Keine dieser Entwicklungen hätten wir vorher für möglich gehalten – zu ausgereift und aufgeklärt erschien uns der Führungsstil der weltweit Verantwortlichen.

Was wie ein Rückschritt aussieht, könnte sich indes als Schritt voran innerhalb eines Zyklus entpuppen. Eine schwierige Phase, die erst überwunden werden muss, bevor die nächste Phase des Fortschritts eintreten kann. Das ganze Universum ist in Kreisläufe eingeteilt, von kosmischen Zyklen über die Jahreszeiten der Natur bis hin zu unserer täglichen Routine. Auch die Finanzmärkte sind zyklischen Bewegungen unterworfen. Der Zeitverlauf der Finanzzyklen ist jedoch ungleichmäßig und hängt größtenteils von ebenfalls ungleichmäßigen Konjunkturzyklen ab.

Geschichte wiederholt sich, aber nie genau gleich

In ihrem Buch “The Fourth Turning” (1997) beleuchten die Historiker Neil Howe und William Strauss einen als „Epoche“ bezeichneten Zyklus, der etwa 90 Jahre dauert und damit ungefähr so lange wie ein Menschenleben. Die Autoren verfolgen sechs angloamerikanische Epochen bis in das späte Mittelalter zurück. Innerhalb einer Epoche gibt es vier Generationen (in der jüngsten Epoche zunächst die Generation „Silent“, dann die „Baby Boomers“ und die „Generation X“ bis zu den „Millennials“). Jede Generation ist charakterisiert durch wiederkehrende Überzeugungen, Haltungen und psychologische Muster, die bereits die entsprechenden Generationen vorangegangener Epochen prägten.

Innerhalb einer Epoche gibt es zudem vier Phasen oder „Wendezeiten“, die dann beginnen, wenn eine Generation das Erwachsenenalter erreicht, und 22 Jahre dauern. Die gesamten Wechselbeziehungen zwischen den Generationen sind ausschlaggebend für die Merkmale und Ereignisse jeder Wendezeit. Die vierte Wendezeit jeder Epoche ist geprägt von einer Krisenphase, die die Gesellschaft bis ins Mark erschüttert und den Gang der Zivilisation grundlegend verändert. Die Höhepunkte der letzten vierten Wendezeiten in den USA waren der Zweite Weltkrieg, der Bürgerkrieg und der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg.

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