Eine Aktie sorgt für Aufmerksamkeit Wie Vanguard mit seinem Nein zu Bitcoin-ETFs die Krypto-Fans verärgert
Auf diese Entscheidung wartete die Finanzwelt monatelang: Die SEC genehmigte nach zahlreichen Abfuhren nun doch noch Bitcoin-Spot-ETFs. Während der Großteil der Branche den Start der neuen ETFs euphorisch feierte (Franklin Templeton verpasste dem Bild von Benjamin Franklin sogar Laseraugen), blieb ein großer Name nicht nur außen vor, sondern sorgte mit gegenteiligen Aussagen für Schlagzeilen: Vanguard.
Der Finanzriese – das verwaltete Vermögen beträgt derzeit 8,6 Billionen US-Dollar – ist bekannt für seine konservativen Anlagestrategien und hat entschieden, die neuen Produkte nicht auf seiner Handelsplattform anzubieten.
Diese Entscheidung kam nicht bei allen gut an. Unter dem Hashtag #BoycottVanguard formierte sich auf der Plattform X (früher Twitter) ein Sturm der Entrüstung. In tausenden Posts drohten Anleger, ihr Geld von Vanguard abzuziehen.
Vanguard setzt auf Aktien und Anleihen
Doch die Reaktion des Unternehmens war eindeutig: Nicht nur gab es keine Kehrtwende, man entfernte auch bereits vorhandene Bitcoin-Futures-Fonds von seiner Plattform, mit denen man auf die Kursentwicklung der größten Kryptowährung der Welt setzen kann.
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Auf diese Entscheidung wartete die Finanzwelt monatelang: Die SEC genehmigte nach zahlreichen Abfuhren nun doch noch Bitcoin-Spot-ETFs. Während der Großteil der Branche den Start der neuen ETFs euphorisch feierte (Franklin Templeton verpasste dem Bild von Benjamin Franklin sogar Laseraugen), blieb ein großer Name nicht nur außen vor, sondern sorgte mit gegenteiligen Aussagen für Schlagzeilen: Vanguard.
Der Finanzriese – das verwaltete Vermögen beträgt derzeit 8,6 Billionen US-Dollar – ist bekannt für seine konservativen Anlagestrategien und hat entschieden, die neuen Produkte nicht auf seiner Handelsplattform anzubieten.
Diese Entscheidung kam nicht bei allen gut an. Unter dem Hashtag #BoycottVanguard formierte sich auf der Plattform X (früher Twitter) ein Sturm der Entrüstung. In tausenden Posts drohten Anleger, ihr Geld von Vanguard abzuziehen.
Vanguard setzt auf Aktien und Anleihen
Doch die Reaktion des Unternehmens war eindeutig: Nicht nur gab es keine Kehrtwende, man entfernte auch bereits vorhandene Bitcoin-Futures-Fonds von seiner Plattform, mit denen man auf die Kursentwicklung der größten Kryptowährung der Welt setzen kann.
Diese strikte Haltung überrascht nur auf den ersten Blick. Vanguards Anlagephilosophie ist nach wie vor stark von seinem verstorbenen Gründer John Bogle geprägt. Seit seiner Gründung im Jahr 1975 konzentriert sich das Unternehmen auf Aktien und Anleihen und damit auf Investitionen, die regelmäßige Erträge wie Dividenden und Zinsen generieren. Sie betrachtet das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge als „Bausteine eines ausgewogenen, langfristigen Anlageportfolios“.
Rohstoffe hingegen bezeichnete Bogle einst als „reine Spekulation“, dementsprechend wurden und werden sie nahezu komplett gemieden. Das zeigt sich in Vanguards eigener Produktpalette und auch in der Brokerage-Sparte. Seit 2019 werden spekulative und für Privatanleger hochkomplexe Hebelprodukte nicht angeboten. Zu Bitcoin sagte Bogle einmal, dass er den Menschen rate, „Bitcoin wie die Pest zu meiden“.
Vanguard stellt sich gegen die Branche
Dennoch: Mit der Positionierung gegen die neuen Bitcoin-ETFs stellt sich Vanguard gegen den breiten Markt. Namhafte Mitbewerber wie Blackrock, Fidelity und Invesco waren direkt von Beginn an dabei, und ersten Zahlen zufolge war es ein lohnenswertes Geschäft.
Auch wenn die Kritik in sozialen Netzwerken laut ist, die Zahlen sprechen bislang für Vanguards Kurs: 2023 flossen „Bloomberg“ zufolge 157 Milliarden US-Dollar in Vanguards ETFs, womit der Konzern allmählich in Schlagdistanz zu Blackrock kommt.
Vanguards indirektes Bitcoin-Investment
In der Krypto-Community wird derweil ein Investment von Vanguard ins Auge genommen: Microstrategy. Marktangaben zufolge hält Vanguard 8,24 Prozent der Microstrategy-Aktien, wodurch der Vermögensverwalter zum zweitgrößten institutionellen Anleger des Unternehmens wird.
Die Aktie steckt in mehreren Portfolios von Vanguard-Fonds, etwa im Vanguard Total Stock Market Index Fund oder Vanguard Small-Cap Index Fund.
Die Bilanz von Microstrategy wiederum weist eine erhebliche Position von Bitcoins auf. Der Bestand beläuft sich auf 189.150 Bitcoin mit einem Gesamtkaufpreis von rund 5,9 Milliarden US-Dollar. Dementsprechend profitierte die Aktie 2023 vom Bitcoin-Hype: Auf Ein-Jahres-Sicht steht ein Plus von 95 Prozent zu Buche. Die Aktie war somit auch ein Kurstreiber für einige Vanguard-Produkte.