US-Wirtschaft Verbraucher greifen wieder tiefer in die Tasche
Die Ausgaben für langlebige Güter wie Autos oder Möbel sind ein Zeichen für die Konsumlaune – und die Aufträge für solche Produkte legten im Juni im Monatsvergleich um 4,7 Prozent zu. Das war der vierte monatliche Anstieg in Folge. Derweil gehen die Beschäftigten davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsplatzverlustes in den nächsten fünf Jahren geringer ist und die Inflationserwartungen im nächsten Jahr sinken.
Der Anstieg des real verfügbaren Einkommens könnte den Konsum längerfristig stützen. Seit der Finanzkrise 2009 haben die Verbraucher außerdem Schulden abgebaut – ein weiterer Faktor, der ihnen zugutekommt.
Ich sehe aber auch Risiken: Erstens könnte der Preisdruck hartnäckig bleiben – insbesondere, wenn die Lohn- nicht mit der Preisentwicklung mithalten kann. So könnten steigende Immobilienpreise in Kombination mit hohen Hypothekenzinsen die Erschwinglichkeit weiter beeinträchtigen.
Zweitens ist zu berücksichtigen, dass die US-Amerikaner mit Bundesstudiendarlehen – und davon gibt es viele – nach Ablauf eines mehr als dreijährigen Moratoriums im Oktober wieder Zinsen zahlen müssen.
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Dazu kommt drittens, dass die im Mai gestiegene Sparquote zwar ein gutes Zeichen ist. Bemerkenswert ist jedoch, dass die kumulierten überschüssigen Ersparnisse (über dem Niveau vor Corona) von etwa 600 Milliarden Dollar seit ihrem Höchststand Anfang 2021 rückläufig sind. Das deutet möglicherweise darauf hin, dass die Verbraucher überfordert sind.
Der US-Arbeitsmarkt bleibt angespannt
Der US-Arbeitsmarkt ist nach wie vor angespannt. Auf jeden Arbeitslosen kommen etwa 1,5 Stellenangebote. Die Unternehmen haben nach wie vor Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Aufgrund des Mangels an Arbeitskräften in der Dienstleistungsbranche wird die Personalsuche in den kommenden Monaten anhalten. Die Frühindikatoren deuten jedoch auf eine Verlangsamung der Neueinstellungen und ein schwächeres Lohnwachstum hin.