„Verbraucher sind nicht dumm“
Kein Wunder, so das Ergebnis einer Befragung von DAS INVESTMENT unter ausgewählten Finanzberatern und Vermögensverwaltern. Fast zwei Drittel der Befragten verfügen über einen Hochschulabschluss. Der Rest sind Bankkaufleute, Certified Financial Planner(CFP) oder Finanzökonome. Alle besuchen regelmäßig Fortbildungsseminare und Branchenveranstaltungen.
Im Gegensatz zu den Ergebnissen der DAB-Studie bieten die von DAS INVESTMENT befragten Berater grundsätzlich alle in Deutschland zugelassenen Finanzinstrumente an. Bei Investmentfonds führen manche Favoritenlisten mit bis zu 200 Produkten, die sie ständig überwachen.
Bei der Risikoprüfung unterscheiden die meisten Berater zwei Ebenen. Zum einen geht es um die Risiken, die beim Kunden liegen. Dazu zählen die Einkommensund Vermögensverhältnisse des Kunden, seine Risikobereitschaft, Zukunftspläne, Ängste, Erwartungen und andere Faktoren, die in einem längeren Beratungsgespräch geklärt werden müssen.
Wie eine Wurzelbehandlung
Um Risiken auf der Produktebene zu minimieren, setzen viele Berater auf das hauseigene Research sowie auf Informationen und Analysen externer Anbieter. Bei der Frage, wie die Befragten die Höhe ihrer Honorare und Provisionen rechtfertigen, ergibt sich indes ein weniger einheitliches Bild.
Die Antworten reichen von polemischen Vergleichen – „Verhandeln Sie mit dem Zahnarzt über den Preis der Wurzelbehandlung?“ – bis hin zu einer sehr selbstbewussten Kommunikationsstrategie – „unsere Dienstleistung ist ihren Preis wert“. Bei der Frage, warum die Renditen so weit hinten in der Prioritätenliste stehen, sind sich die Berater wiederum weitgehend einig. Überdurchschnittliche Wertentwicklung bedeute auch höhere Risiken, so der Tenor.
Geringere Volatilität und hohe Kontinuität seien da wichtiger als hohe Rendite mit entsprechend hohen Schwankungen. „Verbraucher sind nicht dumm, sie kennen die aktuellen Finanzmarkt- Sorgen.“
