Laut Fidelity-Umfrage Verbraucher wollen sparen – leider auch bei Altersvorsorge
Energie ist ein Gut, mit dem Menschen sparsam wirtschaften sollten. Diese Forderung wurde nicht nur im Zuge der Klimadebatte laut, sondern verstärkte sich noch einmal nach Russlands Überfall auf die Ukraine und der darauf folgenden Energiekrise.
Die Botschaft ist bei den Menschen offenbar angekommen: 52 Prozent der hiesigen Verbraucher, die die Fondsgesellschaft Fidelity von der Meinungsforschungsfirma Kantar befragen ließen, haben zuletzt ihren Energie- oder Spritverbrauch reduziert: Sie drehen die Heizung herunter, sparen an Strom und Beleuchtung oder schalten Elektrogeräte nicht erst in den Standby-Modus, sondern gleich ganz aus.
Ein Wermutstropfen oder zumindest ein kleiner Schönheitsfehler trübt das Bild des engagierten Verbrauchers: Die Menschen sparen Energie nicht vor allem aus Sorge um das Klima, sondern wegen der gestiegenen Preise.
Konsum zurückgefahren
Laut dem kürzlich erhobenen Verantwortungsbarometer 2022/2023 von Fidelity sparen Menschen hierzulande jedoch nicht nur Energie. Viele schränken sich auch in ihrer Freizeitgestaltung ein: Sie gehen seltener essen, geben weniger für sonstige Freizeitaktivitäten aus und machen weniger Urlaub. Auch beim Einkaufen wird auf den Cent gesehen: Jeder Dritte verzichtet angesichts der jüngsten Preissteigerungen auf höherwertige Lebensmittel oder Produkte in Bioqualität. Auch an Weihnachtsgeschenken wollen viele Menschen in diesem Jahr sparen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Bei Fidelity warnt man angesichts der vielerorts angespannten Finanzlage, dass die private Vorsorge auf der Strecke bleibt. Die Sparbemühungen seien schon in der Vergangenheit mau gewesen, die hohe Inflation verschärfe den Trend. In der Befragung gab mit 31 Prozent fast jeder Dritte an, kein Geld fürs Alter zurückzulegen. 13 Prozent gaben an, aufgrund der angespannten Wirtschaftslage weniger oder gar nicht mehr fürs Alter zu sparen.
„Wir steuern auf ein sozialpolitisches Fiasko zu“, glaubt Alexander Leisten. Der Leiter des Deutschlandgeschäfts von Fidelity International geht davon aus, dass die Preissteigerung noch einige Zeit anhalten wird. Er mahnt: „Sie darf nicht dazu führen, das System der privaten Altersvorsorge noch weiter zu schwächen.“
In dem Zusammenhang erinnert man bei Fidelity an die Möglichkeit, kleine Summen auch im Rahmen von Fondssparplänen zurückzulegen. Vermutlich nicht ganz uneigennützig: Auch mit Fidelity-Fonds lassen sich Fondssparpläne führen. „Sie ermöglichen es Privatpersonen, schon mit geringen Beträgen am Kapitalmarkt zu partizipieren“, so Leisten.