Verbraucherschützer wettert „Der Cost-Average-Effekt ist ein Verkaufsargument ohne Substanz”
Als ein „Verkaufsargument ohne Substanz“ bezeichnet Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in der Frankfurter Neuen Presse den Cost-Average-Effekt. Berater verwenden ihn gern, um Kunden die Anlage per Fondssparplan schmackhaft zu machen.
Die Argumentation geht so: Kauft ein Kunde Monat für Monat für einen vorher festgelegten Betrag Fondsanteile, hat er einen finanziellen Vorteil gegenüber einem Kunden, der jeden Monat eine vorher festgelegte Anzahl von Fondsanteilen erwirbt. „Der Effekt besagt, dass es günstiger ist, fünf mal 100 Euro in einen Fonds zu investieren, als jeden Monat fünf mal dieselbe Stückzahl von Fondsanteilen zu kaufen”, erklärt Verbraucherschützer Nauhauser den oft als Verkaufsargument bemühten Cost-Average-Effekt. Das sei jedoch ein Irrglaube: In der Praxis sei die Wertentwicklung der Fondsanteile gar nicht vorhersehbar. Wie viele Anteile man pro Monat jedoch kaufen müsste, um ebenfalls 500 Euro zu investieren, könne man aber nur abschätzen, wenn man die genaue Wertentwicklung vorab in die Rechnung miteinbeziehe.
Auch Fondsanalyst Jens Kummer, Gründer und Fondsmanager von Mars Asset Management, zweifelt an der Übertragbarkeit der auf den ersten Blick so logisch wie simpel erscheinenden Cost-Average-Theorie in die Praxis. Seine ausführliche Argumentation mit übersichtlichem Rechenbeispiel finden Sie hier >>
Finanz ABC: Cost-Average: "Der Effekt ist nichts anderes als ein Verkaufsargument ohne Substanz" https://t.co/mLF7mF3XAN
— Niels Nauhauser (@NielsNauhauser) 2. März 2016