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Elementarschadenversicherung Verbraucherzentrale warnt vor löchrigem Versicherungsschutz

Hochwasser in Euskirchen
Hochwasser in Euskirchen: Starkregen ließ in der Nacht auf den 15. Juli 2021 auch kleine Flüsse in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu tödlichen Flutwellen anschwellen. | Foto: VZ NRW

Durch Starkregen können Straßenzüge binnen Minuten zu reißenden Strömen werden. Das zeigte zuletzt die Flutkatastrophe, die sich vor genau einem Jahr im Westen der Republik ereignete. Sie ist aber nur der „traurige Höhepunkt“ einer langfristigen Entwicklung, stellt aktuell die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen fest: „Die Unwetterphänomene nehmen zu. Jedes Jahr aufs Neue stehen plötzlich ganze Landstriche unter Wasser. Häuser, Hausrat und Autos werden durch Sturm und Wassermassen beschädigt oder gar zerstört.“ 

„Guter Schutz ist in diesen Fällen wichtig“, sagt Philipp Opfermann. „Hauseigentümer sollten die Gefahr nicht unterschätzen“, empfiehlt der Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale. „Nicht selten ist das Auto besser versichert als die eigene Immobilie. Deshalb sollten alle im eigenen Interesse ihren Versicherungsordner zur Hand nehmen und den Schutz ihrer vier Wände genau überprüfen – bestenfalls vor dem nächsten Starkregen. Denn das nächste Unwetter kommt bestimmt.“ 

Gut geschützt gegen Schäden bei Überschwemmung 

„So wie das Auto oder die Heizungsanlage sollte auch der Versicherungsschutz regelmäßig einer Inspektion unterzogen werden“, rät der Düsseldorfer Verbraucherschützer. „Einmal abgeschlossen, verstaubt manch alter Vertrag im Ordner und offenbart seine Lücken im Versicherungsschutz erst wenn es zu spät ist: nämlich im Schadensfall.“ Um dann bösen Überraschungen vorzubeugen, gebe es beim schnellen Policen-Check die folgenden Punkte zu beachten: 

  • Elementarschadenversicherung für Haus und Hausrat
    In der Regel bestehe für ein Haus zwar eine Wohngebäudeversicherung. Doch: Schäden durch Überschwemmung, Starkregen und andere Naturgefahren müssen extra in den Versicherungsschutz aufgenommen werden. „Diesen wichtigen Schutz einer Elementarschadenversicherung hat aber aktuell nur rund jedes zweite Haus.“
    „Auch die Hausratversicherung, die Hab und Gut in Wohnzimmer und Keller im Schadensfall ersetzt, kann um diesen Schutz sinnvoll erweitert werden“, erklärt Opfermann. „Und die Kfz-Versicherung muss mindestens Teilkaskoschutz umfassen, um auch Überschwemmungsschäden mitversichert zu haben.“ 
  • Baulicher Schutz vor Starkregen und Hochwasser
    „Neben dem passenden Schutz im Versicherungsordner sollten auch Maßnahmen am und im Haus geprüft werden“, rät Opfermann, „im besten Falle laufen Keller & Co gar nicht erst voll.“ So können vielleicht die Lichtschächte geschützt oder Rückstauklappen installiert werden. Letztere verhindern das Eindringen von Wasser durch die Kanalisation. 
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Außerdem solle der individuell vereinbarte Schutzumfang regelmäßig überprüft werden. Denn möglicherweise sei er an den aktuellen Bedarf oder veränderte Vertragsbedingungen anzupassen: „Wer nach Vertragsabschluss die Wohnfläche durch einen Keller- oder Dachausbau erweitert hat, eine Fußbodenheizung eingebaut oder eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach gesetzt hat, muss dies dem Versicherer mitteilen.“ 

Versicherungsschutz der Verbraucher oft löchrig

Denn nur so könne die bestehende Police an die jeweilige Wohnsituation des Versicherten angepasst werden. Teilweise sei auch der Abschluss eines neuen Vertrags ratsam, heißt es von der Verbraucherzentrale NRW weiter. Der Vorteil: „Häufig bieten aktuelle Bedingungen wichtige Bausteine, die im Schadensfall viel Ärger und Geld sparen können, wie zum Beispiel bei grob fahrlässig verschuldeten Schäden.“ 

 

Als Zwischenfazit der bislang zu etwa drei Vierteln abgewickelten Schadenregulierung im Fall der Juli-Flut 2021 zieht Jörg Asmus­sen „insgesamt eine positive Bilanz. So gut wie jeder Hausbesitzer, der versichert war, hat schnell Geld von seiner Versicherung erhalten“, so der Hauptge­schäftsfüh­rer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Auf seiner Internetseite schildert der Verband jetzt die Erlebnisse des Schadenexperten Erik Thees ein Jahr nach der bislang schlimmsten Naturkata­stro­phe in der Bundesrepublik.

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