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Verdacht auf Insider-Handel Fondsmanager von Union Investment in Untersuchungshaft

Hauptgebäude von Union Investment in Frankfurt: Wegen Verdachts auf verbotenen Insider-Handel ist ein Fondsmanager von Union Investment jetzt in Untersuchungshaft genommen worden.
Hauptgebäude von Union Investment in Frankfurt: Wegen Verdachts auf verbotenen Insider-Handel ist ein Fondsmanager von Union Investment jetzt in Untersuchungshaft genommen worden. | Foto: Union Investment

Zunächst hatte allein die Fondsgesellschaft Union Investment öffentlich Vorwürfe gegen einen ihrer Fondsmanager erhoben. Jetzt ist auch die Justiz eingeschritten: Der Fondsmanager sitze in Untersuchungshaft, berichtet das Handelsblatt und beruft sich auf Informationen der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Die Behörden befürchteten offenbar Verdunklungsgefahr. Das Vermögen des Anlageprofis sei eingefroren worden. Zuvor hatte Union Investment den Fondsmanager bereits von seinen beruflichen Aufgaben entbunden und eine öffentliche Stellungnahme zu dem Fall abgegeben.

Der Umfang, den die mutmaßlich rechtswidrigen Geschäfte des Fondsprofis einnahmen, ist offenbar erheblich: Laut Handelsblatt geht es um 9 Millionen Euro. In welchem Zeitraum der Handel stattfand, wollte die Staatsanwaltschaft „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht bekannt geben. Auch zur Art der Papiere machten die Frankfurter keine Angaben. Es soll sich allerdings nicht unbedingt um Geschäfte mit der Aktie des jetzt insolventen Zahlungsdienstleisters Wirecard handeln, will das Handelsblatt herausgefunden haben. In einem Bericht über den Fall hatten Autoren von Spiegel online zuvor durchblicken lassen, dass der jetzt unter Beschuss geratene Fondsprofi branchenintern als großer Fan der Wirecard-Papiere gegolten habe.

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Auf die Spur des Falls sollen zunächst übrigens einige Broker gekommen sein, bei denen der Anlageprofi private Anlagegeschäfte abwickelte. Diese seien so auffällig gewesen, dass die Broker sich an die Finanzaufseher der Bafin wendeten, heißt es beim Handelsblatt weiter. Nach Auswerten der Daten habe sich bei der Behörde dann der Verdacht erhärtet, der Fondsmanager könnte exklusive Informationen genutzt haben, um daraus einen privaten finanziellen Vorteil zu ziehen.

Bei Insider-Geschäften geht es um die missbräuchliche Nutzung von Informationen rund um ein börsennotiertes Unternehmen: Sind bestimmte Daten der Öffentlichkeit nicht zugänglich, könnten sie aber andererseits bei Bekanntwerden den Kurs beeinflussen – steht das Unternehmen also etwa vor einer Kapitalerhöhung oder einer Fusion –, so dürfen Börsenprofis dieses Wissen nicht privat verwenden.

Auf Insiderhandel stehen in Deutschland erhebliche Strafen. Wer sie tätigt, muss laut Wertpapierhandelsgesetz mit einer Geldstrafe rechnen – gegebenenfalls sogar mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren.  

Den Namen des jüngst in Misskredit geratenen Fondsmanagers hat Union Investment bislang nicht preisgegeben. Brancheninformationen zufolge soll es sich allerdings um einen Fondsmanager aus der ersten Reihe des Hauses handeln.

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