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Vertriebsspezialisten am Roundtable
„Der Vermittlerberuf passt gut zu den Vorlieben der Gen Z“
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Vertriebsspezialisten am Roundtable „Der Vermittlerberuf passt gut zu den Vorlieben der Gen Z“

Von links nach rechts: Florian Krehl, Franziska Geusen,Torsten Jasper.
Von links nach rechts: Florian Krehl (Hansemerkur), Franziska Geusen (AfW), Torsten Jasper (Supersonic). | Foto: Laura Gilson / mjnt

DAS INVESTMENT: Herr Jasper, seit einigen Jahren betreiben Sie einen Podcast für Vermittler. Dort sprechen Sie vor allem ein junges Publikum an. Allerdings ist die Vermittlerbranche in Deutschland im Durchschnitt älter als 50. Lohnt sich solch ein Angebot?

Torsten Jasper: Auf jeden Fall. Ich bin 2017 gestartet, da lag die Ausrichtung nicht so sehr auf dem Alter, sondern generell auf dem Zielpublikum Makler und Versicherungsvertreter. Es gibt natürlich immer eine Bubble, in der man sich bewegt. Bei mir waren es typischerweise die Jüngeren, ganz klar. Letzten Endes ist durch den Podcast – nicht nur, aber zu großen Teilen – auch meine Personenmarke entstanden.

Frau Geusen, Sie treiben im Vorstand des AfW die Initiative für Nachwuchsmakler #Die34er voran. Vor dem Hintergrund einer eher älteren Vermittlerschaft – ist das eine dankbare Aufgabe?

Franziska Geusen: Unbedingt. #Die34er werden sehr gut angenommen – ob es jetzt die Hoodies mit dem Logo oder unsere Independence Days sind. Es macht großen Spaß. Unter den Versicherungsvermittlern gibt es viele junge Leute, die Lust darauf haben, sich zusammenzutun.

Herr Krehl, kennen Sie bei der Hansemerkur Nachwuchssorgen?

Florian Krehl: Ich blicke primär auf den Versicherungs-Innendienst. Dort herrschen als Set-up sehr kalkulierbare Rahmenbedingungen, ein strukturiertes Aufgabenfeld, und wir sind tariflich gebunden. Seit Covid scheinen junge Leute ein größeres Sicherheitsbedürfnis zu haben. Wir haben wenig Nachwuchssorgen.

Geusen: Ich habe 2010 meine Ausbildung bei der Allianz gemacht. In meinem Jahrgang waren 100 Azubis, im Jahrgang darauf nur noch 20. Wie haben sich die Zahlen bei Ihnen entwickelt?

Krehl: Wir haben in drei Jahren die Zahl der Auszubildenden quasi verdoppelt, allein im Zuge der neuen Anforderungen durch die IDD-Richtlinie. Das Demografie-Thema liegt für den Innendienst noch in der Zukunft, denn der Altersschnitt ist niedriger als bei den Vermittlern. Die Hansemerkur ist im Schnitt 42 Jahre alt. Im Hamburger Innendienst arbeiten 1.700 Leute, aktuell stelle ich 16 auszubildende Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen ein. Und etwa genauso viele Informatiker, Betriebswirte und andere spezialisierte Berufsfelder.

Geusen: Wir sind nur 25 Mitarbeiter inklusive Geschäftsführer und haben sechs duale Studierende. Ich unterhalte mich häufig mit Versicherern, die ganz stolz auf ihre 20 Azubis sind. Aber ich denke: Ihr habt Tausende Leute, da sind 20 ja nichts.

Hallo, Herr Kaiser!

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Krehl: Um das einzuordnen: Im Lehrjahr sind es 30 Auszubildende, darunter 16 Kaufleute, die auf IDD-spezialisierte Jobs einzahlen. Wir möchten auch nur dann Plätze anbieten, wenn wir den Auszubildenden hinterher klare Perspektiven bieten können.

Geusen: Aber ist es schlimm, mehr junge Leute auszubilden? Wenn es viele gibt, kann ich meine Mitarbeiter auswählen. Wenn ich heute einen Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen suche, bekomme ich exakt null Bewerbungen. Weil es kaum welche gibt. Die paar, die es gibt, arbeiten bei den Versicherern. Unsere Branche bildet zu wenig aus.

Wird der Vermittlerberuf denn heute noch als attraktiv wahrgenommen?

Jasper: Ja, meiner Einschätzung nach haben gerade die großen Strukturvertriebe in den vergangenen Jahren einen besonders starken Zulauf an jungen Leuten gesehen, typischerweise an jungen Männern zwischen 19 und 24.  

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