LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Vermögen: Ost-West-Graben schließt sich langsamer als erwartet

Quelle: Dorling Kindersley
Quelle: Dorling Kindersley
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern, was das Geldvermögen pro Haushalt betrifft, verringerten sich in den letzten 15 Jahren spürbar. Allerdings wird die vollständige Angleichung länger brauchen als zunächst geschätzt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner aktuellen Studie zur Geldvermögensbildung der Bundesbürger. Das Werk basiert auf Daten der Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamtes. Mit einem durchschnittlichen Vermögen von 61.600 Euro pro Haushalt liegt Bayern noch immer an der Spitze, dicht gefolgt von Baden-Württemberg (61.400 Euro) und Hessen (57.100 Euro). Der bundesweite Durchschnitt beträgt 47.700 Euro. Schlusslichter bilden nach wie vor die neuen Bundesländer, deren Einwohner im Schnitt nicht einmal die Hälfte eines bayerischen Durchschnittsvermögens besitzen. „Die Differenz zwischen dem Bundesland mit dem höchsten und dem niedrigsten Geldvermögensniveau reduzierte sich deutlich", behauptet BVR-Präsident Uwe Fröhlich. Während in den westdeutschen Ländern die Vermögen im Schnitt jährlich um knapp 3 Prozent wuchsen, expandierte das Geldvermögen in den neuen Bundesländern seit 1993 mit gut 6,2 Prozent deutlich stärker. Doch das sieht prozentual deutlich netter aus als in realen Zahlen: Denn im Jahr 1993 besaß ein bayerischer Haushalt durchschnittlich 39.288 Euro. 15 Jahre später sind es 61.600 Euro. Das Vermögen eines sachsen-anhaltinischen Haushalts legte dagegen von 10.318 Euro auf 26.600 Euro zu. Absolut gerechnet hat der Bayer also sein Vermögen sogar um rund 6.000 Euro stärker vermehrt als der Sachsen-Anhaltiner, was den Angleicheffekt entsprechend in Frage stellt. Die Aufholjagd der Ostdeutschen wird sich deshalb noch deutlich mehr in die Länge ziehen als zunächst erwartet. Wenn sich nichts Dramatisches ändert, dürfte erst 2030 mit Thüringen das erste ostdeutsche Bundesland an den Weststandard anschließen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion