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Vermögensverwaltende Fonds versus individuelle Vermögensverwaltung Ähnliche Ergebnisse, unterschiedliche Transparenz

Klaus-Dieter Erdmann
Klaus-Dieter Erdmann
In einer meiner jüngsten Kolumnen hatte ich alle Vermögensverwalter, die ihre Leistung in Form einer individuellen Portfolioverwaltung anbieten, eingeladen, sich im gleichen Maße der Transparenz und Vergleichbarkeit zu stellen wie ein vermögensverwaltender Fonds. Dabei geht es mir darum, die Leistungen von professionellen Asset-Managern nach möglichst einheitlichen Kriterien gegenüberzustellen – unabhängig von der Hülle, in der sie agieren. Wir wollen damit Anlegern, die die Verwaltung ihres liquiden Vermögens in fremde Hände legen wollen, eine objektive Orientierungshilfe geben, welchem Manager oder welchen Managern sie ihr Geld anvertrauen und welche Anlageform für sie die geeignete ist.

Ein Indiz dafür, dass die Leistungsergebnisse von VV-Fonds und individuellen Vermögensverwaltungen nicht sehr weit voneinander entfernt liegen, liefert eine Auswertung der MMD Multi Manager GmbH. Dazu haben wir die Indizes der Firstfive AG der MMD-Indexfamilie gegenübergestellt.

Firstfive veröffentlicht monatlich Ranglisten der fünf besten teilnehmenden Vermögensverwalter. Allerdings werden weder die Teilnehmer noch die Depots bekannt gegeben. Dabei bewertet und kategorisiert Firstfive nach eigenen Angaben reale Wertpapierdepots von verschiedenen Vermögensverwaltungen. Die Firstfive Wealth Management Indices „spiegeln den Durchschnitt der Leistungen professioneller Vermögensverwaltungen im Wealth Management wider“, heißt es dazu auf der Homepage des Unternehmens.

Demgegenüber veröffentlicht die MMD Multi Manager GmbH auf Basis von VV-Fonds monatlich den MMD-Index für vier Kategorien. Die Indizes setzen sich aus den VV-Fonds der MMD-Datenbank zusammen und erlauben somit einen prägnanten Überblick über die Performance der im MMD-Fondsuniversum vertretenen VV-Fonds.



Vergleicht man nun die korrespondierenden Indizes, erzielen die VV-Fonds über die verschiedenen Kategorien hinweg nahezu die gleichen Ergebnisse wie die individuellen Vermögensverwaltungen in den Firstfive-Indizes (siehe Grafik). Dies lässt darauf schließen, dass die Strategien der individuellen Vermögensverwaltungen nicht weit von denen der Fonds abweichen beziehungsweise die Strategien der Vermögensverwaltungen direkt in den Fonds angewandt werden.

Da Firstfive die Depots und die angewandten Strategien nicht detailliert darstellt, hält sich die Transparenz der Ergebnisse der individuellen Vermögensverwaltungen für die Öffentlichkeit in Grenzen. Bei den VV-Fonds kann dagegen die Leistung der Fondsmanager anhand der Preisentwicklung täglich gemessen und mit den Ergebnissen anderer VV-Fonds verglichen werden. Dazu gibt es weitere Informationen, beispielsweise zur Asset Allocation. Somit werden die realen Erfolge der Vermögensverwalter für den Anleger erkenn- und vergleichbar.

Diese Transparenz muss sich auch im Bereich der individuellen Vermögensverwaltung etablieren. So kann der Anleger die Leistungen der Asset-Manager unabhängig von der gewählten rechtlichen Hülle vergleichen. Dies kann sich meines Erachtens nur positiv auf die gesamte Branche auswirken.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen.

Ihr Klaus-Dieter Erdmann

Über den Autor: Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.

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