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Vermögensverwaltende Fonds: „Wenn zehn Manager das Gleiche machen, habe ich neun zu viel“

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DAS INVESTMENT.com:
Was sind weitere Vorteile der fondsgebundenen Vermögensverwaltung gegenüber der Anlage durch klassische Vermögensberater?

Erdmann: Ein Vermögensverwalter hat eine Dispositionsvollmacht. Der kann im Notfall schnell aus einem Fonds raus. Ein Berater muss erst jeden betreffenden Kunden anrufen. Bis dann der Auftrag ausgeführt ist – das dauert zu lange.

DAS INVESTMENT.com: Gibt es weitere Argumente?

Erdmann:
Wenn der Kunde zukünftig bei jeder Transaktion das Beratungsprotokoll lesen und unterschreiben muss – dann sind die Aktienmärkte schon gefallen. Durch die Regularien wird es dazu kommen, dass die Trennung zwischen Management und Kundenberatung größer wird. Der Berater muss sich daher fragen: „Beobachte ich den Markt, oder suche ich gute Manager aus?“ Bei Managern muss ich streuen, denn es gibt keinen, der in zehn von zehn Jahren richtig liegt. Ich muss die finden, die in sieben oder acht von zehn Jahren richtig liegen. Und die muss ich miteinander mischen. Dann hab ich das geringste Risiko.

DAS INVESTMENT.com: Sie listen auch vermögensverwaltende Aktienfonds auf. Ist das sinnvoll?

Erdmann:
Vermögensverwaltende Aktienfonds investieren nicht in mehrere Anlageklassen, sondern nur in Aktien und Cash beziehungsweise Absicherungsinstrumente. Sie nutzen die Spielräume für vermögensverwaltende Anlagen nicht aus, weil andere interessante Vermögensbausteine nicht berücksichtigt werden. Diese Aktienfonds haben zwar schon einen vermögensverwaltenden Charakter, aber sie sind kein klassischer vermögensverwaltender Fonds, weil sie eben nicht in mehrere Anlageklassen anlegen. Das ist ein bisschen ein Widerspruch.

DAS INVESTMENT.com:
Haben Sie einen persönlichen Favoriten bei den vermögensverwaltenden Fonds?

Erdmann: Ich bin froh, dass es mehr als einen Favoriten gibt. Ich möchte keinen herausheben, weil ich generell meine, man soll sich nicht auf einen Fonds konzentrieren, sondern über mehrere streuen. Da gibt es unterschiedliche Meinungen auf wie viele Fonds man sein Geld verteilen soll. Wir haben uns entschieden auf acht bis zwölf Fonds zu streuen. Es gibt genug Gute, die man kombinieren kann. Dabei ist es wichtig, dass sie in ihrer Kombination die Schwankungen reduzieren. Deswegen sollen die Fonds sich nicht zu ähnlich sein. Wenn zehn Manager das Gleiche machen, habe ich neun zu viel.

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