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in Corona-KriseLesedauer: 3 Minuten

Vermögensverwalter Adrian Roestel Glänzende Zeiten für Gold

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Das wichtigste Argument für oder gegen Gold ist aber ohnehin der Realzins. Da im Zuge der Coronakrise die weltweiten Schuldenstände vieler Staaten und Unternehmen dramatisch steigen, werden die Zinsen noch für lange Zeit im Nullzinsbereich oder gar im negativen Terrain verbleiben.

Dies ist mittel- bis langfristig das wichtigste Argument für den begehrten Rohstoff. Denn Gold wirft bekanntlich keine Zinsen ab. Wenn andere Anlagen aber ebenfalls keine Zinserträge liefern, macht das Gold relativ attraktiv. Nur bei einer heftigen deflationären Phase wäre das Realzinsargument negativ für Gold.

Auch auf der Nachfrageseite spricht nicht viel gegen das Edelmetall. Zwar könnte Russland, einer der größten Goldinvestoren weltweit, angesichts des niedrigen Ölpreises und entsprechend geringeren Staatseinnahmen seine Käufe deutlich reduzieren oder Gold gar verkaufen.

Wahrscheinlich ist das jedoch nicht. Russland ist kaum verschuldet und die Goldbestände werden auch als Diversifikation zum US-Dollar gehalten. Dieses Argument hat eher an Stärke gewonnen. Ähnlich ist die Situation in China. Auch hier will man sich unabhängiger vom US-Dollar machen - zumal im Dollar die Erträge jetzt deutlich geschrumpft sind.

Letztlich sollte auch der Druck aus der Schmuckindustrie, die für 50 Prozent der Nachfrage steht, den Preis nur moderat belasten. Zwar dürften in Indien und anderen asiatischen Ländern in Zeiten der Coronakrise weniger Geld für schönen Schmuck ausgegeben werden. Zu beachten ist jedoch, dass in diesen Ländern das physische Gold ebenfalls eine Wertaufbewahrungsfunktion innehat.

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