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Vermögensverwalter Albrecht, Kitta & Co. Die Krux mit nachhaltigen Investments

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Kein Konsens

Einigkeit besteht meistens noch bei der Ächtung von Kinderarbeit, Pornographie oder Herstellung von Waffen oder Tabakwaren. In der Energiewirtschaft ist der Konsens aber schon schnell beendet. Denn die Meinungen, ob Kernkraft oder Kohleverstromung schlimmer für die Umwelt ist, gehen schon weit auseinander. Selbst die Fachleute sind sich nicht einig, welche Wege in der Pharma-, Biotech- oder Telekom-Industrie die umweltfreundlichsten und für die Menschheit nachhaltig sinnvollsten sind. Besonders krass zeigt sich die Uneinigkeit derzeit an der Ökobilanz von Elektroautos, über die heftig debattiert wird. 

Selbst-ESG Ratingagenturen wie MSCI, Sustainalytics, RepRisk und ISS kommen oftmals zu unterschiedlichen Einschätzungen. Wie soll dieser gordische Knoten nun durchschlagen werden? Die generell unterschiedlichen Definitionen des sehr weiten Begriffs der Nachhaltigkeit sind geprägt durch persönliche ethische Vorstellungen. Solange es also keine allgemeingültigen gesetzlichen Vorgaben und Definitionen zu diesem Thema gibt, wird eine Vergleichbarkeit der Anlagen nur schwer möglich sein. 

Das bedeutet aber nicht, dass das Thema Nachhaltigkeit damit vom Tisch ist. Vielmehr sollte sich jeder Anleger konkret Gedanken darüber machen, wie ökologische, soziale und Kriterien der guten Unternehmensführung in den Investmentprozess implementiert werden können. Mit diesen individuellen Ansätzen lässt sich die Zeit überbrücken, bis die EU durch ihre Regulierung einen Rahmen schafft, der für alle gilt.

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