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Vermögensverwalter über geplante Kryptowährung Libra „Ergänzung zum bisherigen System der Zentralbanken“

in AnalysenLesedauer: 4 Minuten

Die Leser des Monatsberichtes der Deutschen Bundesbank für Juli 2019 werden sich teilweise die Augen gerieben haben. Neben einer umfangreichen Schilderung der Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie in der Finanzbranche, beispielsweise für die Transaktions- und Wertpapierabwicklung, widmet sich die Aufsichtsbehörde darin auch ausgewählten Token. Insbesondere sogenannte Stable Coins, welche deutlich weniger schwankungsintensiv seien als Bitcoin, Ethereum und weitere Digitalwährungen, werden in dem Beitrag deutlich positiv herausgestellt. Insbesondere diese als sicherer eingestuften Token eignen sich für schnelle und kostengünstige Abwicklungen von Finanztransaktionen.

Andreas Schyra
Foto: PVV

Als beispielhaftes Projekt für die Initiierung eines Stable Coins wird auf das von Facebook geführte und von namhaften (Finanz-)Konzernen (unter anderen Mastercard, Uber, PayPal, eBay, Spotify, Visa und Vodafone) begleitete Konsortium unter dem Titel „Libra“ bzw. „Libra Association“ eingegangen. Daraus abgeleitet und unter der Voraussetzung, einer umfangreichen Nutzung und Anerkennung, gesteht die Bundesbank ein, dass diesem und weiteren vergleichbaren Vorhaben zukünftig eine signifikante Zahlungsverkehrsbedeutung beizumessen ist.

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Unter zahlreichen Politikern und Währungshütern wird insbesondere „Libra“ deutlich kritischer beurteilt, als der Monatsbericht der Bundesbank es hergibt. Sogenannte Stable Coins sind in der Regel an die Wertentwicklung einer Währung, eines Korbes von Zentralbankwährungen oder anderweitiger Asstes gebunden und verfügen demnach über höhere Sicherheiten als die Mehrheit der sonst häufig beachteten Kryptowährungen. Der Initiator des Stable Coins hält den Gegenwert demnach in einem der vorgenannten Assets, ohne einen rechtsverbindlichen Rücktausch zuzusichern, was wiederum, in Abhängigkeit der Ausgestaltung der Besicherung – entgegen des eigentlichen Ziels – zu diversen Risiken der Coin-Investoren führen kann.

Aufgrund der Individualität sämtlicher (Stable) Coins, ist deren zukünftige (finanz-) wirtschaftliche Bedeutung schwer zu prognostizieren. Die Bundesbank schreibt ihnen zumindest in finanziell entwickelten Regionen eher geringe Bewandtnis zu. Aufgrund ihrer Zentralbankeigenschaften erscheint das begründet. Wer schafft sich schon gerne selber ab. Die finale Durchsetzung eines solchen Coins hängt jedoch letztendlich von dem initiierenden Konsortium, dessen globaler Wirkung und Vertrauenswürdigkeit ab.

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