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Vermögensverwalter erklärt Euro-Schwäche: „Gold die bessere Krisenwährung“

Von Lesedauer: 2 Minuten

Gottfried Urban, Bayerische Vermögen AG

2017 ist ein weiteres Jahr mit reichlich politischen Risiken. In Frankreich und Deutschland stehen Wahlen an, bei denen die Nationalisten und EU-Gegner deutlich an Einfluss gewinnen dürften. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass weitere EU-Mitglieder dem britischen Vorbild folgen werden.

Doch allein die Gedankenspiele über einen möglichen Austritt könnten die betreffenden Länder politisch destabilisieren. Neuen Zündstoff bietet Griechenland. Die nahenden Rückzahlungsfristen und der Streit um ein aktuelles Hilfspaket haben die Zinsen für zweijährige Staatsanleihen auf 10 Prozent klettern lassen.

Also raus aus dem Euro? Fragt sich nur, wohin. Relativ überbewertet sind die Währungen der Schweiz, Norwegens und Dänemarks. Das ist für diese Länder ein Problem. Die Zinsen dort sind aufgrund des Kapitalzustroms teils weit im Minus. Doch das schreckt die Anleger auf der Suche nach Sicherheit nicht. Devisen von Ländern mit geringer Verschuldung sind als Krisenwährung gefragt.

Unsicherheit in den USA

Den Dollarkurs zu prognostizieren, ist kaum möglich. Die Einschätzungen für die kommenden zwölf Monate gehen weiter auseinander als je zuvor. Die Deutsche Bank ist sehr optimistisch und erwartet eine weitere Aufwertung des Greenbacks um mehr als 10 Prozent. Die Gegenposition vertritt das amerikanische Investmenthaus JP Morgan.

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Für die US-Währung spricht die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten, Trumponomics genannt. Das Ziel seiner Regierung von Machern ist klar: eine starke und dauerhafte Erholung des Wachstums durch weniger Regulierung, Förderung privater Investitionen und staatliche Infrastrukturprogramme.

Dollar mit Aufwärtspotenzial

Für einen weiteren Anstieg des Dollars sprechen die angekündigten Staatsausgaben und Steuererleichterungen, die das Wirtschaftswachstum in den USA befeuern würden. Das birgt jedoch zugleich die Gefahr, dass der Dollar zu stark wird und die Exportwirtschaft der USA belastet. Dagegen stehen steigende Staatsschulden und der Protektionismus, der die Entwicklung der Währung bremsen könnte. Und US-Präsident Trump könnte durch unbedachte Äußerungen immer wieder das Vertrauen in den US-Dollar schwächen. Damit dürfte insgesamt das Aufwärtspotenzial des US-Dollars begrenzt sein.

Im Moment ist der US-Dollar zum Euro überbewertet. Den langfristigen fairen Wert (Kaufkraftparität) sehen Experten bei etwa 1,25 US-Dollar pro Euro. Doch Vorsicht: Eine Über- oder Unterbewertung kann jahrelang anhalten. Mit Währungsspekulationen sollten Anleger vorsichtig sein. Lediglich einen Teil des Vermögens sollte man in Währungen außerhalb des Euroraumes anlegen. Ein paar US-Dollar sollten auch nicht schaden. Die wahrscheinlich bessere Krisenwährung dürfte aber Gold sein.

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