LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in BankberatungLesedauer: 2 Minuten

Vermögensverwalter erklärt „Sparer und Anleger brauchen keine Banken mehr“

Hubert Thaler, Vorstand Top Vermögen aus Starnberg
Hubert Thaler, Vorstand Top Vermögen aus Starnberg

Wenn deutsche Sparer ans Geldanlagen denken, haben sie zumeist Banken im Sinn. Auch für Investoren spielen Banken immer noch eine wichtige Rolle. Denn trotz der Finanzkrise sind Banken in vielen Börsenindizes noch echte Schwergesichte. Das wird nicht so bleiben.

Die Sparer in Deutschland vertrauen nach wie vor rund 2.100 Milliarden Euro oder rund 40 Prozent ihres verfügbaren Anlagekapitals den Banken an. In der Vergangenheit konnten die Banken von diesem Geld ganz gut leben. Sie vergaben Kredite an Immobilienkäufer und Mittelständler, kauften selbst Unternehmensanleihen, hoch verzinste griechische Staatsanleihen oder amerikanische Hypothekarkredite oder legten das Geld einfach bei der Zentralbank an und kassierten die Zinsen.

Gegenwind von allen Seiten

Neue Bilanzierungsregeln zwingen heute die Banken, immer mehr Reserven bei der Zentralbank zu halten. Das ist teuer geworden, seitdem die Europäische Zentralbank einen Minuszins von 0,4 Prozent berechnet. Die historisch günstigen Einlagen der Sparer werden für Banken zunehmend zur Last.

Selbst das Kreditgeschäft steht unter Druck. Lange Zeit war die Kreditvergabe eine gute Ertragsquelle. Während die Sparer mit kleinen Zinsen auf dem Tagesgeldkonto abgespeist wurden, bezahlten die Kreditnehmer die sündteuren Bankiersgehälter und Bankentürme. Vergleichsplattformen wie Interhyp und neue Konkurrenten wie Fintechs sorgen für mehr Transparenz. Dabei sorgte gerade die Intransparenz dafür, dass die Margen bei Banken hoch blieben.

Im Zahlungsverkehr sind ebenfalls keine großen Sprünge mehr zu erwarten. In diesem Bereich war in der Vergangenheit speziell bei den Deutschen keine ausgeprägte Zahlungsbereitschaft zu spüren. Das Kostenlos-Konto ist tief in den Köpfen verankert.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Banken sind wenig wendig und flexibel

Es bleiben das Investmentbanking und die Vermögensverwaltung, sprich Dienstleistungen rund um das Kapitalmarktgeschäft. Allerdings ist der Kapitalmarkt für das Bankgeschäft, was das Internet für den Einzelhandel war. Mittlerweile umgehen nahezu alle großen Unternehmen den Weg über die Bankbilanz und geben ihre Unternehmensanleihen direkt über den Kapitalmarkt an Anleger aus. In den USA und zunehmend in Europa nutzen selbst Mittelständler Unternehmensanleihen, um direkt von Anlegern Finanzierungskapital zu erhalten.

In diesem transparenten Umfeld ist Wendigkeit und Flexibilität gefragt. Beide Eigenschaften sind nur selten in den Führungsetagen der Banken anzutreffen. Spezialisierte Anbieter, wie Investmentboutiquen, aber auch Unabhängige Vermögensverwalter sind hier in Bezug auf Marktnähe klar im Vorteil.

"... damit Anleger nicht die Zeche zahlen müssen"

Das Bankgeschäft wird nicht einfacher. Anleger, egal ob Tagesgeld-Sparer, Bankkunde im Anlagebereich oder Bankaktionär, sollten die Zeichen der Zeit erkennen und sinnvolle Alternativen aufsuchen. So vermeiden Sie, die Zeche zahlen zu müssen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion