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Vermögensverwalter-Fonds-Porträt Arero Weltfonds: Die Ikea-Mischung

Lesedauer: 4 Minuten
Martin Weber, Wirtschaftsprofessor in Mannheim, auf dem private banking kongress München 2012
Martin Weber, Wirtschaftsprofessor in Mannheim, auf dem private banking kongress München 2012

Zwei Eigenschaften verlangt Martin Weber von einem guten Investment-Baustein: maximale Streuung und minimale Kosten. Weil ihn bezüglich dieser Kombination kein Angebot auf dem deutschen Markt zufriedenstellt, schreitet der Mannheimer Wirtschaftsprofessor im Herbst 2008 selbst zur Tat. Gemeinsam mit der DWS legt er einen eigenen Fonds auf, den Arero Weltfonds. Dessen Name ist Programm: A steht für Aktien, re für Renten und ro für Rohstoffe. Ein Grundgerüst der Asset Allocation, „genauso günstig und zweckmäßig wie ein Billy-Regal von Ikea“.

Sechs Jahre später kann Weber mit seinem Ikea-Fonds durchaus zufrieden sein. So steht das Volumen kurz davor, erstmals die Marke von 400 Millionen Euro zu überschreiten. Damit ist der Arero Weltfonds in der FWW-Anlagekategorie „Mischfonds Dynamisch Welt“ nach dem FMM-Fonds von Jens Ehrhardt das zweitgrößte Produkt eines unabhängigen Anbieters. Ein Erfolg im Do-it-yourself-Verfahren, denn auf eine schlagkräftige Verkäufertruppe kann Weber mangels fehlender Vertriebsprovisionen nicht zurückgreifen.

60 Prozent Aktien, 25 Prozent Renten und 15 Prozent Rohstoffe

Das Gros neuer Kunden rekrutiert sich in erster Linie aus Besuchern der mit allen nötigen Hintergrund-Informationen versehenen Webseite www.arero.de. „Mittlerweile nutzen aber auch viele Honorarberater unseren Fonds für ihre Mandanten“, sagt Sebastian Müller. Der langjährige Team-Mitarbeiter am BWL-Lehrstuhl der Universität Mannheim half in der Startphase mit, das hinter dem Arero Weltfonds stehende Grundkonzept zu entwickeln.

In einer Seminararbeit fanden Webers Studenten heraus, dass Anleger zwischen 1973 und 2007 mit einem Portfolio aus 60 Prozent Aktien, 25 Prozent Renten und 15 Prozent Rohstoffen das beste Chance-Risiko-Verhältnis erzielt hätten. Diese Asset Allocation setzt der Arero Weltfonds um – mit einer Mischung der vier Aktienindizes MSCI Europe, MSCI North America, MSCI Pacific und MSCI Emerging Markets, des Euro-Rentenindex I-Boxx Euro Sovereign und des DJ UBS Commodity.

Auf lange Sicht bleibt der Markt stets Sieger

Ein aktives Management erfolgt nicht, denn eine von Webers Maximen im Zusammenhang mit Kapitalanlagen lautet: Auf lange Sicht bleibt der Markt stets Sieger. Lediglich einmal im Jahr – jeweils in der ersten Februarwoche – stellt das Team die ursprüngliche Gewichtung 60/25/15 wieder her und schafft durch dieses Rebalancing einen gesunden Ausgleich zwischen besonders gut und eher schlecht gelaufenen Teilmärkten.

Der Gefahr, dass besonders gut gelaufene Märkte im Laufe der Zeit immer höher und höher gewichtet werden, wirkt Webers Team auch noch durch eine andere Besonderheit entgegen. So setzt sich der 60-prozentige Aktienanteil nicht anhand der Marktkapitalisierung der einzelnen Regionen zusammen, sondern anhand ihrer Wirtschaftskraft. Statt wie im MSCI World mit mehr als 50 Prozent waren US-Titel deshalb im Aktienkorb des Arero Weltfonds bei der jüngsten Portfolio-Anpassung Anfang Februar nur mit rund 28 Prozent gewichtet, ähnlich hoch wie europäische Aktien mit 25 Prozent. Seit dem ersten Rebalancing im Februar 2009 stieg durch diese Regelung der Start-Anteil der besonders schnell wachsenden Schwellenländer von knapp 30 Prozent auf aktuell mehr als 35 Prozent.

Jährliche Managementgebühr: 0,45 Prozent

Die an ihn gestellte Forderung der maximalen Streuung erfüllt der Arero Weltfonds auf die beschriebene Weise spielend: Über die verschiedenen Indizes sind Anleger außer an Rohstoffen wie Erdöl, Gold, Kupfer oder Kaffee und an zahlreichen Euro-Rentenpapieren unterschiedlicher Laufzeit und Bonität auch an den Aktien mehrerer tausend Unternehmen aus über 40 Ländern beteiligt. Weber sieht seinen Fonds deshalb als „exzellentes Basisinvestment für alle, die langfristig ein Vermögen aufbauen wollen oder müssen“.

Zumal gerade auf lange Sicht die Kosten eine große Rolle spielten, wie Weber immer wieder gern vorrechnet. Auf diesem Gebiet stellt der Arero Weltfonds mit einer jährlichen Managementgebühr von nur 0,45 Prozent und einer Total Expense Ratio von 0,5 Prozent die meisten anderen Mischfonds tatsächlich weit in den Schatten. Dazu trägt auch bei, dass Weber das Portfolio von der DWS nicht direkt über einzelne Wertpapiere oder Indexbausteine wie ETFs abbilden lässt, sondern über Derivate.

Und was hat nun all das in den ersten sechs Jahren gebracht? Mit einem Wertzuwachs von knapp 60 Prozent seit der Auflegung fällt die Performance zwar nicht sensationell aus, aber doch sehr solide und besser als bei vielen Wettbewerbern. Ein Ergebnis, mit dem sich Weber vollauf zufrieden zeigt: „Wenn ich den Fonds heute noch einmal erfinden müsste, würde ich wieder alles genauso machen wie damals.“

Kurz-Vortrag von Professor Martin Weber zum Anlagekonzept des Arero-Weltfonds (Länge: 20 Minuten)

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