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in Courtagen im VersicherungsvertriebLesedauer: 2 Minuten

Vermögensverwalter Hubert Thaler „Ethisch einwandfreies Investieren rechtfertigt höhere Kurse“

Hubert Thaler, Vorstand von Top Vermögen: „Die ethischen Rahmenbedingungen waren für Unternehmen noch nie so gut wie heute“.
Hubert Thaler, Vorstand von Top Vermögen: „Die ethischen Rahmenbedingungen waren für Unternehmen noch nie so gut wie heute“.
Die ethischen Rahmenbedingungen waren für Unternehmen noch nie so gut wie heute. Das rechtfertigt höhere Aktienkurse. Die Veröffentlichungen zu den Panama Papers zeigen, dass im Geschäftsleben in Zukunft wohl diejenigen nachhaltig erfolgreich sein werden, die auf transparente Entscheidungen setzen und sich nicht auf dubiose Verträge im Hinterzimmer einlassen. Auch die Anti-Korruptionsbewegung in China zeigt auf, dass der Schritt vom Entwicklungs- zum Industrieland ab einem bestimmten Zeitpunkt nur erfolgreich verlaufen kann, wenn für alle Marktteilnehmer ähnliche Spielregeln gelten.

Sogenanntes Rent seeking, die politische Rente, die sich Marktteilnehmer durch Lobbyismus, Korruption und Vetternwirtschaft sichern wollen, ist letztlich Sand im Getriebe für alle. Wer in Ländern wie Tansania, Guatemala oder in der Ukraine versucht, Geschäfte zu machen, eine Hilfsorganisation zu betreiben oder, einen Arztbesuch zu organisieren, kann bestätigen, wie viel Mehraufwand nötig ist, um einigermaßen respektable Ergebnisse zu erzielen. Von unvorhersehbaren Eingriffen wie den Enteignungen in Venezuela ganz zu schweigen.

Kampf den schwarzen Kassen


Positiv dabei ist: In den großen Volkswirtschaften hat sich in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Menge zum Positiven entwickelt. Die Deutschland AG ist passé, Siemens hat den schwarzen Kassen den Kampf angesagt und mit Hilfe aktiver Aktionäre werden Unternehmen zunehmend dazu angehalten, sich schlank und effizient aufzustellen. Dies sollte sich positiv auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktien auswirken.

Nur so ist es erklärbar, dass ein Ölunternehmen in Russland für das dreifache Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gehandelt wird, während der US-amerikanische Konkurrent wegen der besseren Rahmenbedingungen, wie politische Stabilität oder Rechtssicherheit, zum fünffachen KGV bewertet wird.

„Nicht mehr in den wilden 80er-Jahren“


Das KGV besagt letztlich, welchen Risikoaufschlag Aktionäre in Bezug auf die sichere Verzinsung bei Staatsanleihen bester Bonität benötigen. Je höher des KGV, desto mehr Planungssicherheit sehen die Aktionäre in diesem Aktienwert. Die 10-jährigen deutschen Staatsanleihen haben derzeit ein KGV von 1250. Dagegen wirkt ein KGV bei BMW von sieben für 2017 recht überschaubar.

Der Vergleich mit dem historischen Durchschnitts-KGV, wie es beispielsweise von dem Wirtschaftswissenschaftler Robert Shiller vertreten wird, hinkt dabei in zwei Punkten. Zum einen sind da die absurd hohen Bewertungen bei festverzinslichen Wertpapieren, teilweise aber auch bei Immobilien, die einen deutlichen Aufschlag bei Aktien rechtfertigen. Zum anderen ist es der Produktivitätsfortschritt im Sinne der institutionellen Rahmenbedingungen. Wir befinden uns eben nicht mehr in den wilden 80er-Jahren. Niedrigere Risikoprämien rechtfertigen höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse und damit höhere Aktienkurse.

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