Vermögensverwalter Joachim Paul Schäfer „Handelskrieg ist nicht das einzige Risiko für die Finanzmärkte“
In der aktuellen Umfrage der Bank of America Merrill Lynch nannten 56 Prozent der teilnehmenden institutionellen Investoren den eskalierenden Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China als größtes Risiko. Das ist beachtlich, denn vor einem Monat waren es nur 37 Prozent. Aber vielleicht gibt es ja gegen Ende des Monats sogar eine Annäherung. Dann treffen die beiden Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping auf dem G20-Gipfell in Japan aufeinander. Trump könnte sich wieder einmal als Dealmaker feiern und auch China ist eigentlich an einer Deeskalation interessiert.
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Doch selbst wenn ein Handelskrieg zwischen den beiden Supermächten verhindert wird, dürften die Börsianer nur ein Stück weit aufatmen. Denn es gibt weitere substanzielle Risiken, die derzeit angesichts des Konflikts der USA mit China in den Hintergrund getreten sind und die keineswegs weniger gefährlich sind.
Bei einer Annährung mit Xi Jinping ist durchaus zu erwarten, dass Trump die EU als nächstes ins Visier nimmt. Das würde perfekt in den beginnenden Wahlkampf passen. Hier könnte sich Trump erneut als harter Verhandler präsentieren. Vor allem für die europäische und damit die deutsche Autoindustrie wäre das eine mittlere Katastrophe. Denn es schwebt immer noch die Androhung im Raum, europäische Autoexporte in die USA mit einer Strafsteuer von 25 Prozent zu belegen.