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Vermögensverwalter-Kolumne Meridio-Chef Uwe Zimmer empfiehlt: „Macht Geldanlage anfassbar!“

Uwe zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung von Meridio: „Viele der Kategorien dienen nur dazu, Fonds anhand ihrer Ziele möglichst genau vergleichen zu können“.
Uwe zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung von Meridio: „Viele der Kategorien dienen nur dazu, Fonds anhand ihrer Ziele möglichst genau vergleichen zu können“.
Werfen wir einen Blick auf die Tabelle der Asset Klassen eines führenden Fondsanalysehauses: Allocation, Alternative, Commodities, Convertibles, Equity, Fixed Income, Property und Unclassified steht da. Und die kurze Liste zeigt, warum Menschen das Gefühl haben, zum einen unbedingt Business-Englisch sprechen und zum anderen über einen Doktortitel verfügen zu müssen, wenn man sich mit Geldanlage beschäftigt. Natürlich kann man das alles nachschlagen und natürlich sieht das auf Deutsch gar nicht mehr so abschreckend aus. Aber warum muss denn ausgerechnet der erste Eindruck ein so scheußlicher sein?

Vielleicht, damit Berater noch gebraucht werden? Beziehungsweise, damit sie sich ihren Kunden als diejenigen präsentieren können, die im Dschungel der Finanzbegriffe den Durchblick haben oder schaffen? Das wäre schade, denn gerade die neuen FinTechs treten doch an mit dem Anspruch, alles viel einfacher zu machen als andere. Aber: auch hier finden sich oft die gleichen leeren Begriffe und Floskeln.

Wie geht es besser? Indem sich die handelnden Personen von den lieb gewonnenen Floskeln trennen. Denn viele der Kategorien – und es gibt tausende davon, immer kleinteiliger und enger gefasst – dienen nur dazu, Fonds anhand ihrer Ziele möglichst genau vergleichen zu können. Das sorgt dafür, dass in sehr vielen Kategorien Preise verliehen werden können. Das interessiert aber außerhalb der Fondsindustrie und den wirklich großen institutionellen Anlegern niemanden. Denn der eigentliche Preis wäre fällig für denjenigen, der seinen Fonds so anschaulich und klar darstellt, dass Kunden ihn nicht als Black Box wahrnehmen sondern ihn wirklich verstehen.

Es geht also besser, indem Produkte fassbar gemacht werden. Was etwa ist ein Asien ex Japan Blue Chip Fonds? Das weiß ohnehin niemand so richtig, aber Samsung wäre in jedem Fall darin vertreten. Also ist es doch angebracht, auch Finanzprodukte nach ihren Inhalten vorzustellen. Wenn klar ist, welche Firmen und vielleicht sogar welche Produkte mit dem Fonds verbunden sind, ist der Weg zum Kauf viel einfacher. So ließen sich Menschen zur sinnvollen Geldanlage holen, die sonst abgeschreckt von Finanzsprache auf den Tagesgeldkonten hocken bleiben.

Und ehrlich gesagt ist das eigentlich das, was Vermögensverwalter in der Welt der etwas besser Betuchten schon lange machen. Jetzt sollte es auch über die FinTechs auf jedermann übertragen werden.

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