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Vermögensverwalter kritisiert Fondsmanager Trauerspiel aktives Management

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Auf Sicht von zehn Jahren laufen 85 Prozent der aktiv gemanagten Deutschlandfonds schlechter als der Markt. Bei den US-Produkten liegt die Rate bei 98 Prozent. Am brutalsten scheitern jene Profis, die das Vermögen der Kunden in globale Aktien packen. Auf Sicht von zehn Jahren hinkten fast 99 Prozent dem Markt hinterher.

Der Indexanbieter S&P Dow Jones führt die Untersuchung seit 2002 durch. Und die Ergebnisse haben die Debatte um den Sinn und Unsinn von Fondsmanagern befeuert. Der Aufstieg von Indexfonds (ETFs), die ohne einen menschlichen Lenker schlicht ein Marktbarometer abbilden, und nicht versuchen, durch Kauf und Verkauf bestimmter Titel die Messlatte zu schlagen, ist auch maßgeblich mit auf die Statistiken von S&P Dow Jones zurückzuführen. Denn die Zahlen zeigen wieder und wieder, dass die Geldverwalter weder auf globaler Basis noch mit eingegrenzten Länder- oder Regionen-Universen punkten können, sprich die relevanten Messlatten schlagen.

Immerhin fällt die langfristige Underperformance nicht so brutal wie seit 2018 aus. Im Schnitt liegen die Profis zwischen ein und vier Prozent pro Jahr hinter den Indizes. Das lässt sich zum einen aus den Kosten erklären. Die aktiven Fonds nehmen jährliche Verwaltungsvergütungen von bis zu zwei Prozent für das Management und den Vertrieb der Produkte. Diese Gebühren muss ein Manager erst mal wieder reinholen.

Profis fehlt der Mut

Vielen Profis fehlt der Mut dazu, durch gewagte Wetten den Kostennachteil herauszuholen. Sie bilden mehr oder weniger den Index ab. Damit sind die Kosten automatisch die Underperformance. Allerdings ist eine solche Strategie durchaus rational. Wer große Abweichungen von der Messlatte in seinem Fonds aufbaut und dabei danebenliegt, kann schnell seine Karriere ruinieren. Dagegen wird niemand bestraft, wenn er in etwa den Index abbildet und dabei wegen der Gebühren eine leichte Underperformance in Kauf nimmt.

Unser Rat: Für Vermögensaufbau fahren Privatanleger am besten, wenn sie für ihr Basisinvestment auf Indexfonds (ETFs) setzen.


Über den Autor:

Marc-Oliver Lux ist Geschäftsführer der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner.

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