LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Corona-KriseLesedauer: 4 Minuten

Vermögensverwalter Manuel Peiffer Der Goldpreis entkoppelt sich vom Papiergold

Seite 2 / 3

Papiergold ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Anlagenformen, welche eine Bezug zu Gold aufweisen, ohne dabei wirklich mit physischem Gold hinterlegt zu sein. Der Anleger erwirbt beispielsweise nicht die Rechte an einem bestimmten Goldbarren, sondern nur einen Anspruch auf eine bestimmte Menge des Goldes. Seit zwei, drei Wochen ist zu beobachten, dass der Preis des Papiergoldes und der von physischem Gold nicht mehr parallel laufen.

Die Brief-Geld-Spannen sind deutlich angestiegen und die Aufschläge für Gold und Silber sind sehr hoch. Im Internet werden Goldmünzen aktuell 15 bis 20 Prozent über dem „normalen“ Preis gehandelt. Dort entkoppelt sich momentan der Goldpreis vom Preis des Papiergoldes. Das Papiergold wurde in der Vergangenheit oft genutzt, um den Goldpreis nach unten zu drücken. So wurden plötzlich enorme Mengen Papiergold unlimitiert auf den Markt geworfen.

Daraufhin verlor der Goldpreis innerhalb von Minuten deutlich. Diese Entwicklung der gespaltenen Situation am Goldmarkt erinnert an die Situation während der Finanzkrise 2008, als zwar rein fundamental alles für Gold sprach, aber dennoch die Preise bedingt durch extreme Liquiditätsknappheit an den US-Terminmärkten vom März 2008 bis zum Oktober 2008 von 1.033 US-Dollar pro Unze auf nur noch 681 US-Dollar pro Unze um 34 Prozent einbrachen

Comex – das Papiergoldcasino

Das Papiergold wird vornehmlich an der New York Commodities Exchange (Comex) gehandelt. An dieser Rohstoffbörse werden gemäß den Daten der CME Group täglich 27 Millionen Unzen Gold gehandelt. Das sind dreißig Mal mehr als das tägliche Handelsvolumen des größten, mit physischem Metall gedeckten Exchange Traded Fund (ETF) SPDR Gold.

Laut den Statistiken des World Gold Council (WGC) betrug die gesamte weltweite Minenproduktion im Jahr 2019 circa 111,4 Millionen Unzen. Damit bringt es der Tagesumsatz an der US-Terminbörse COMEX auf durchschnittlich 24,2 Prozent der gesamten Jahresförderung des edlen Metalls.  Ein Schelm, wer etwas Böses dabei denkt.

Tipps der Redaktion