Vermögensverwalter Manuel Peiffer Devisen und Gold statt Lira gegen Inflation

Aufgrund der Corona-Krise haben die weltweiten Notenbanken Billionen von US-Dollar, Euros, Yen oder anderen Devisen ins System gepumpt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Bei dieser ungezügelten Erweiterung der Geldmenge durch die Notenbanken dürfte klar sein, dass eine entsprechende Inflation nicht auf sich warten lassen kann.
Wie stark eine Geldentwertung die Vermögen der Bürger schmelzen lässt, zeigt sich aktuell in der Türkei, wo sich die Währung seit Monaten im freien Fall befindet. Zudem steigt die Inflation rasant. Im Juli lag die jährliche Inflationsrate bei 11,76 Prozent. Die türkischen Bürger flüchten zum Schutz ihres Vermögens immer mehr in Fremdwährungen und Gold.
Türkische Lira wertet massiv ab
Die Türkei kämpft nicht nur mit der Corona-Krise und deren wirtschaftlichen Folgen, sondern auch noch mit dem beschleunigten Kursverfall ihrer Währung und einer hohen Inflation. Seit Jahresbeginn hat die türkische Lira gegenüber dem US-Dollar etwa 20 Prozent an Wert verloren. Der Wechselkurs zum US-Dollar steht aktuell bei 7,24 Lira pro US-Dollar – so niedrig wie noch nie. Auf Zehnjahressicht beträgt der Wertverlust sage und schreibe 79 Prozent.

Inflation bleibt hoch
Neben dem Wertverfall gegenüber Devisen bleibt auch die Inflation in der Türkei sehr hoch. Seit Jahren kämpft die Türkei mit Inflationsraten von über zehn Prozent pro Jahr. Die Kaufkraft der türkischen Lira schmilzt somit sprichwörtlich wie das Eis unter der Sonne im Bosporus.

Die türkische Notenbank versuchte zu kontern, sitzt aber auch in der Zwickmühle und sucht eine Balance zwischen Unterstützung der heimischen Wirtschaft und dem Kampf gegen eine hohe Inflation. Um die Inflation im Land abzufedern, erhöhte der damalige Notenbankchef im September 2018 den Leitzins auf satte 24 Prozent.