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Vermögensverwalter Manuel Peiffer Devisen und Gold statt Lira gegen Inflation

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Dies schadete natürlich der Wirtschaft, da dementsprechend hohe Zinsen für Investitionen gezahlt werden mussten. Einige Monate später wurde er abgesetzt und durch einen neuen Gouverneur ersetzt. Dieser senkte seitdem konstant die Leitzinsen auf inzwischen 8,25 Prozent. Die Inflation ist seitdem gesunken, ist aber mit rund zwölf Prozent immer noch vergleichsweise hoch.

Zahlreiche Gründe für die Probleme

Neben dem oben erwähnten „Zinsproblem“ kämpft das Land am Bosporus mit weiteren Herausforderungen. Die Corona-Krise hat die ohnehin schon schwächelnde Wirtschaft hart getroffen. Der Außenhandel schwächelt seit Jahren, zudem ist die Abhängigkeit vom Tourismus in der momentanen Situation ein großes Problem, da Touristen momentan nur wenig Devisen ins Land bringen. Der Tourismussektor ist in der Türkei nämlich nahezu komplett eingebrochen, auch weil die Türkei von zahlreichen Staaten auf der Liste der Risikoländer geführt wird.

Kapitalflucht und Gold – Vermögende Türken schützen Vermögen vor Inflation

Die türkischen Bürger machen sich zunehmend Sorgen und flüchten verstärkt in Devisen und Gold, um die Kaufkraft ihres Vermögens zu erhalten. Wer ein Fremdwährungskonto besitzt, versucht schnellstmöglich seine Lira in „harte“ Währungen wie US-Dollar, Euro oder Schweizer Franken zu tauschen. Die Einlagen von Sparern und Unternehmen in ausländischen Devisen sind darum in den ersten sieben Monaten des Jahres auf 248,6 Milliarden US-Dollar gestiegen - 14 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zudem ziehen zahlreiche ausländische Investoren ihr Kapital ab. Laut Bloomberg haben ausländische Investoren seit Jahresbeginn netto zwölf Milliarden US-Dollar aus türkischen Assets abgezogen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass Investoren nervöser werden und Investments in der Türkei zunehmend misstrauen.

 Außerdem wird wie verrückt Gold gekauft, das in der Türkei seit Jahrzehnten als Inflationsschutz beliebt ist. Folgender Chart zeigt, dass der Goldpreis in türkische Lira massiv gestiegen ist. So können Goldanleger in der Türkei ihre Kaufkraft erfolgreich sichern.

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Warnendes Beispiel für deutsche Anleger

Die massive Erweiterung der Geldmenge muss auch hierzulande zwangsläufig zur Inflation führen. Das Beispiel Türkei zeigt, wie schnell dies geschehen kann. In Phasen hoher Inflation helfen Sachwerte wie Aktien, Immobilien und Gold die Kaufkraft zu erhalten. Geldwerte sind in diesem Szenario die Verlierer. Jedem gut strukturierte Portfolio sollten daher zwischen fünf und zehn Prozent Gold beigemischt werden.

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