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Vermögensverwalter Marc-Oliver Lux Warum Apple, Amazon & Co. wieder ins Plus schwenken können

Marc-Oliver Lux ist Chef der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner.
Marc-Oliver Lux ist Chef der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner. | Foto: Ist die Luft bei den Tech-Riesen raus?

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verdiente Apple netto 59,5 Milliarden US-Dollar. Damit ist es mehr wert als jedes andere Unternehmen auf der Welt. Auch Alphabet, Microsoft und Facebook werden 2019 zu den bestverdienenden Konzernen gehören. 14 der 25 Unternehmen, die in den USA die höchsten Nettogewinne einfahren, gehören dem Technologiesektor an. Keine andere Branche dominiert so sehr, wenn es um Profit geht.

Aus gutem Grund. Produkte und Anwendungen rund ums Internet sind nicht mehr wegzudenken und sind Mittelpunkt des täglichen Lebens. Dabei kommt vielen Unternehmen zugute, dass es ihnen gelungen ist, monopolartige Strukturen aufzubauen – ohne dass es jemanden stört. Ein Beinahe-Monopol, wie es Alphabet mit seiner Suchmaschine Google errichtet hat, beschert mangels Wettbewerb extrem hohe Nettoumsatzrenditen von 25 Prozent und mehr.

Die Kombination aus starken Unternehmensgewinnen und zweistelligen Kursverlusten in den vergangenen Wochen blieb nicht ohne Folgen. Der gesamte Apple-Konzern kostet noch 16-mal so viel, wie der iPhone-Riese in diesem Jahr netto verdient. Für Facebook bezahlen Anleger den 17- und für Alphabet den 19-fachen Wert. Das sind Niveaus, wie man sie aus der Old Economy kennt.

"Bleibt dieses Szenario aus, ist das Kurspotenzial groß"

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Mehr als ein Dutzend US-Techkonzerne werden in diesem Geschäftsjahr einen zweistelligen Milliardengewinn einfahren. Die starken Gewinne sind auch der große Unterschied zur Dotcom-Rally der späten 90er des vorigen Jahrhunderts. Damals zählten nur Visionen. Die Unternehmen und ihre Aktien an der Nasdaq-Börse waren in der Spitze mit dem 300-fachen erwarteten Gewinn bewertet. Heute kosten die Nasdaq-Konzerne im Schnitt 19-mal so viel wie sie im laufenden Jahr verdienen.

Deutlich unterbewertet erscheinen vor allem die stark im Kurs gefallenen Aktien der Halbleiter-Unternehmen. Intel kostet nur den zehnfachen und Micron Technology den dreifachen Jahresgewinn. Und das, obwohl Micron mit einem Jahresumsatz von 30 Milliarden Dollar zu den fünf größten weltweit zählt und außerdem mit einem jährlichen Umsatzwachstum von gut 25 Prozent in den letzten fünf Jahren und einer operativen Gewinnmarge von 45 Prozent aufwarten kann. Seit Ende Mai ist der Aktienkurs um 45 Prozent eingebrochen. In solch niedrigen Bewertungen spiegelt sich die Spekulation, dass die Nachfrage einbricht und die Gewinne stark sinken werden. Bleibt dieses Szenario aus, ist das Kurspotenzial groß.

Im historischen Vergleich sind die Aktien an der Nasdaq nicht billig, aber in etwa so bewertet, wie es dem langjährigen Durchschnitt entspricht. In der Vergangenheit gab es schon immer Branchen, in denen die Aktien über einen langen Zeitraum den Gesamtmarkt nach oben trieben.

Zwischenzeitliche Einbrüche sind dabei nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Die Dominanz einer Branche kann sehr viel länger dauern, als alle Beteiligten es annehmen. Zu früh auszusteigen kann sich als großer Fehler erweisen. Eine Wiederauferstehung des Technologiesektors ist möglich.

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