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Vermögensverwalter Marco Herrmann Unternehmensgewinne mit Licht und Schatten

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Der Staat hat mit umfangreichen Finanzhilfen die erste Not gelindert. Doch die Unternehmen müssen diese Kredite eines Tages zurückzahlen. Einige Firmen werden dafür gewinnverwässernde Kapitalerhöhungen benötigen, bei anderen wird die Insolvenz unausweichlich sein.

Rezession absehbar

Nach derzeitigem Stand wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr um circa drei bis vier Prozent schrumpfen. In den USA dürfte sich der Rückgang sogar auf sechs bis acht Prozent belaufen. In diesem Umfeld scheint eine Erholung der Unternehmensgewinne in den nächsten drei Quartalen eher unwahrscheinlich.

Die teilweisen Lockerungen des Lockdowns machen Hoffnung, aber bis zur vollständigen Erholung der Wirtschaft wird es bis Ende 2021 dauern. Damit fallen auch die Prognosen der Unternehmensanalysten für das kommende Jahr voraussichtlich zu optimistisch aus.

Gerade Banken werden es aufgrund der absehbaren Insolvenzen schwer haben. Dasselbe gilt für die zyklischen Branchen, also für Fluggesellschaften, Autos und den Einzelhandel (ex Grundversorgung). Im besten Fall dürften sich die entsprechenden Aktien volatil seitwärts entwickeln.

Trotz der höheren Bewertung sollten Anleger auf die sicheren Titel setzen, die solide Bilanzen aufweisen, eine gesicherte Dividende zahlen und über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen. Dazu zählen Unternehmen aus dem Bereich Basiskonsumgüter und Wachstumswerte - und hier insbesondere IT-Firmen, also FAANG & Co.

Kurzfristig sollten Anleger jedoch ihre Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Gut Ding will Weile haben. Mit dem Risiko einer zweiten Infektionswelle und der US-Präsidentschaftswahl im November stehen volatile Zeiten an. US-Präsident Donald Trump hat nur ein Ziel: seine Wiederwahl, egal was es kostet.

Aus diesen Gründen dürfte sich Gold weiterhin als eine gut diversifizierende Depotbeimischung erweisen. Wenn nicht jetzt, wann dann sollte das alte (Preis)Hoch aus dem Jahr 2011 von 1921 US-Dollar pro Unze überschritten werden. Statt mit einer Direktanlage in Gold lässt sich spekulativer natürlich auch mit Goldminen-Aktien gutes Geld verdienen. Im laufenden Jahr hat der BANG-Index (Barrick Gold, Agnico Eagle Mining, Newmont/Goldcorp) die FAANG+-Aktien locker abgehängt. Die entsprechenden Kursgewinne belaufen sich aktuell auf 43 versus 23 Prozent.

Autor Marco Herrmann ist seit 1992 für renommierte Banken und Fondsgesellschaften tätig und verantwortet seit 2010 als Geschäftsführer die Anlagestrategie von Fiduka.

 

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