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Vermögensverwalter Mark-Uwe Falkenhain Warum nachhaltiges Investieren smart ist

Warren Buffett hat es einmal auf den Punkt gebracht. „Es dauert 20 Jahre, um einen Ruf aufzubauen und fünf Minuten, um ihn zu ruinieren. Wenn du darüber nachdenkst, wirst du die Dinge anders machen“, so der renommierte Star-Investor. Reputationsschäden sind sicherlich die größten Risiken für Unternehmen, die Kunden, Mitarbeiter oder Lieferanten schlecht behandeln, die Umwelt verschmutzen oder gegen die Grundsätze einer „guten Unternehmensführung“ verstoßen. Es sind aber nicht die einzigen.

Mark-Uwe Falkenhain, Geneon Vermögensmanagement

BP, Volkswagen und die Deutsche Bank sind nur drei prominente Beispiele für Unternehmen, die für ihre Umweltverschmutzung (BP und VW) beziehungsweise Finanzskandale (Deutsche Bank) milliardenschwere Strafzahlungen leisten mussten. Das hat natürlich den Gewinn belastet und die Anleger spürbar Rendite gekostet. Während der Deutsche Aktienindex Dax in den zurückliegenden fünf Jahren unter dem Strich um 20 Prozent gestiegen ist, liegen die Volkswagen-Vorzüge 22 Prozent im Minus. Die Aktie ist gleichzeitig in diesem Zeitraum deutlich schlechter gelaufen als die von Daimler und von BMW. Der Börsenwert der Deutschen Bank ist auf Sicht von fünf Jahren sogar um 74 Prozent eingebrochen.

Auch ein schlechter Umgang mit Mitarbeitern kostet bares Geld. Die entsprechenden Unternehmen leiden unter einer hohen Fluktuation, was angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels gewissermaßen tödlich ist. Umgekehrt brummt der Kurs von SAP seit Jahren. Seit Anfang 2014 hat der Kurs um 64 Prozent zugelegt und damit den Dax deutlich outperformt. Der Software-Spezialist wird regelmäßig als einer der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland bewertet. Ein ineffizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen oder ein schlechter Kundendienst sind weitere anschauliche Beispiele, die Unternehmen langfristig Rendite kosten.

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Nachhaltigkeitsindex GCX

Vor gut zehn Jahren hat die Börse Hannover den Global Challenges Index (GCX) entwickelt. Dieser Nachhaltigkeitsindex orientiert sich an sieben Sustainable Development Goals, also Nachhaltigkeitszielen, der Vereinten Nationen (UN). Dazu zählen unter anderem die Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, die Sicherstellung einer ausreichenden Versorgung mit Trinkwasser oder der verantwortungsvolle Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung. Neben dem positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt ist der Clou an den sieben ausgewählten „UN-Nachhaltigkeitszielen“, dass es Unternehmen gibt, die zur Zielerreichung beitragen und gleichzeitig für Anleger investierbar sind.

Aus mehr als 3.000 analysierten Werten wird ein insgesamt 50 Titel umfassender Index weltweit tätiger Großunternehmen sowie kleiner und mittelgroßer Firmen gebildet, die durch ihre Produkte und Dienstleistungen eine nachhaltige Entwicklung fördern. Die renommierte Nachhaltigkeitsagentur ISS Oekom bewertet die Wertpapieremittenten laufend hinsichtlich ihres sozialen und umweltbezogenen Engagements sowie der Einhaltung strenger Ausschlusskriterien und nimmt zweimal jährlich bei Bedarf auch Korrekturen bei der Zusammensetzung vor. So ist die Aktie von SAP aufgrund eines Korruptionsfalles in Südafrika mittlerweile aus dem GCX entfernt worden. Dies belegt, wie ernsthaft bei der Indexzusammensetzung Ausschlusskriterien zur Anwendung kommen.

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