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Vermögensverwalter Martin Stötzel „Die neue Mobilität überrollt die Autobauer“

Martin Stötzel ist Managing Partner bei der Rhein Asset Management in Düsseldorf.
Martin Stötzel ist Managing Partner bei der Rhein Asset Management in Düsseldorf. | Foto: Rhein AM

Gehören Aktien von Daimler und Co. aktuell noch in so gut wie jedes Depot, kann sich dies in Zukunft als nicht unerhebliches Risiko herausstellen. Die ersten Anzeichen dafür sind schon sichtbar, denn die Höhenflüge vieler Aktien sind vorbei. Daimler rentiert auf dem tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren, ebenso hat VW im Fünf-Jahreszeitraum fast ein Viertel des Wertes eingebüßt. Und selbst das erfolgsverwöhnte Unternehmen Porsche hat in den vergangenen fünf Jahren an der Börse ordentlich Federn gelassen. Zum Start ins Jahr 2019 hat der Sportwagenhersteller zwölf Prozent weniger Autos an die Kunden verkauft als im Jahr zuvor.

Welcher politische Druck auf dem Kessel ist, zeigt ein Vorstoß der Grünen. Bis 2030 soll das Aus für den konventionellen Verbrennungsmotor kommen. Das ist nicht in Stein gemeißelt, aber der Wunsch der Politik, den Klimaschutz voranzutreiben und dafür harte Einschnitte vorzunehmen, ist spürbar. Die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos hat sich in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel erhöht. Der chinesische Markt weist weiterhin mit einer Verdoppelung das größte Wachstum und die größten Volumina für alternative Antriebe auf.

Ein paar neue Modelle werden die Automobilindustrie nicht retten. Vielmehr kommt es darauf an, Mobilität als Ganzes neu zu denken und sich nicht nur aufs Auto zu konzentrieren. Im Fokus stehen laut der Friedrich-Ebert-Stiftung vier Megatrends: Digitalisierung, Urbanisierung, Nachhaltigkeit und Individualisierung. Autonomes, emissionsarmes oder sogar -freies Fahren in einer Smart City, die auf vernetztem, nachhaltigem Ressourcen-Management aufbaut und dadurch effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver wird. Das ist die Vision der Zukunft, die so früh wie möglich Eingang in die Anlagestrategie finden sollte. Bald wird diese neue Welt die klassische Automobilindustrie überholen.

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Dazu kommt der Nachhaltigkeitsaspekt: Ethisch einwandfreies und nachhaltiges Wirtschaften und Rendite schließen sich nicht aus. Auch das ist ein Kerngedanke in der neuen Ausrichtung auf intelligente Städte, umweltfreundliche Mobilität und Co.

Ein gutes Beispiel für ein strategisches Investment: Der noch recht neue BlackRock Global Funds – Future of Transport (WKN A2N4K3) legt den Großteil des Kapitals in Aktien von Unternehmen an, die vor allem in der Erforschung, Entwicklung, Produktion und/oder dem Vertrieb von Transporttechnologien der Zukunft tätig sind. Für Anleger, die die Strategie des Fonds teilen, kann dies eine interessante Alternative sein.

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