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Vermögensverwalter Michael Thaler Daten sind Silber, Big Data ist Gold

Michael Thaler ist Vorstand beim Vermögensverwalter Top Vermögen aus München.
Michael Thaler ist Vorstand beim Vermögensverwalter Top Vermögen aus München. | Foto: Top Vermögen

Am 4. September 1998 wurde Google gegründet. Heute könnte man mit Google-Aktien fünfzehn Mal BMW aufkaufen. Mit Lyft und Uber schickt sich eine neue Generation von Datensammlern an, zu den wertvollsten Unternehmen aufzusteigen. Denn nichts anderes als Datenalgorithmen, um Fahrer und Fahrgäste zusammen zu bringen, kann Uber in der Bilanz vorweisen.

Es ist absehbar, dass das Datensammeln in den nächsten Jahren massiv zunehmen wird. Volkswagen hat in den vergangenen Tagen einen Vertrag mit der Amazon-Cloud abgeschlossen, um die Daten in der Produktion lückenlos aufzunehmen. Gleichzeitig hatte der VW-Vorstand einen Vertrag mit Microsoft in Bezug auf das vernetzte Automobil geschlossen. Die beiden US-Technologie-Unternehmen haben sich für die Fabrik der Zukunft und die Zukunft der Mobilität hervorragend positioniert.

Ein Faktor, der die Datensammelleidenschaft der Unternehmen begünstigt, ist der Mobilfunkstandard 5G. Die intelligente Fabrik, das autonome Fahren und neue Formen der Kommunikation, vielleicht auch der Vertragsgestaltung mit Hilfe der Blockchain-Technologie wird zu einer Vielzahl neuer Daten führen.

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Dennoch scheinen die Zeiten des Daten-Wild-West und der Schürfeuphorie auch ein wenig vorbei zu sein. Die Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union setzt den Anwendungsmöglichkeiten einmal gewonnener Daten enge Grenzen. Dass Facebook bei ehemaligen Nutzern weiterhin das Surfverhalten ausspäht, dürfte der Vergangenheit angehören. Giganten wie Facebook und Google haben eine Riesenangst, von einer neuen Generation besserer Datensammler auf das Abstellgleis gestellt zu werden.

Für den Aktienanleger, der sein Geld in belastbare Geschäftsmodelle langfristig investieren will, sind die großen Technologie- bzw. Datenunternehmen daher ein zweischneidiges Schwert. Es gilt diejenigen zu identifizieren, die eine Art Infrastrukturunternehmen abbilden, denn die Liste der technologischen Abstellgleise ist lang: Myspace, Yahoo, Nokia, Groupon und viele mehr sind dem Zeitgeist zum Opfer gefallen.

Welche Technologien sollten also in den kommenden Jahren so wertbeständig sein, dass diese mit Gold verglichen werden können? Die Cloud-Dienste von Amazon, Microsoft und Alphabet sind das Mittel der Wahl für viele Unternehmen weltweit. Selbst Netflix bedient sich der Amazon Cloud-Services. Auch Plattformen, wie Facebook und Linked-In, sollten noch in zehn Jahren ihre Berechtigung haben. Schwer zu kopieren dürfte auch das Geschäft von Marktplätzen wie Booking.com oder Takeaway.com sein.

Bei einem Goldrausch sollte man aber meist gar nicht nach Gold suchen, sondern lieber Schaufeln verkaufen. Hier bieten Ericsson oder Nvidia sinnvolle Basistechnologien.

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