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Vermögensverwalter rät Dieser Rohstoff profitiert vom wachsenden Batterie-Bedarf

Wolfgang Köbler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG, Nürnberg
Wolfgang Köbler, Vorstand der KSW Vermögensverwaltung AG, Nürnberg

Die Stimmung an den Rohstoffmärkten dreht sich allmählich - nach Jahren der Trübsal. Bis Ende 2015 hatte sich der Bloomberg Commodity Index halbiert im Verhältnis zu seinem Höchststand Ende 2011. Besonders die Energierohstoffe, vor allem Öl, sind dabei unter die Räder gekommen. Eine neue breit angelegte Rohstoff-Hausse ist angesichts eines für 2016 geschätzten Weltwirtschaftswachstums von ca. drei Prozent nicht zu erwarten. Einzelne Segmente, wie die Industriemetalle, könnten zur Ausnahme von dieser Regel werden.

Industriemetalle muss man beachten

Die Industriemetalle haben sich im 1. Halbjahr 2016 vergleichsweise robuster geschlagen als die anderen Segmente. Besonders hervorzuheben ist das Segment Lithium. Der Rohstoff ist nach derzeitigem Stand der Technik in Form von Lithium-Ionen-Batterien wichtigster Bestandteil moderner Speichertechnologien.

Lithium ist das leichteste aller Metalle und hat zugleich das höchste Standardpotenzial, ein Maßstab für die Kraft, mit der eine Elektrode Elektronen anzieht. Bisher zeichnet sich keine Alternative ab, die diese Technik ablösen könnte. In den meisten Akkus befindet sich Lithium, ob in einem Smartphone, oder in einem Elektroauto in dem rund 28 Kilogramm, bei höherer Leistung sogar rund 40 Kilogramm dieses Metalls verbaut sind.

Tesla, der spezialisierte Hersteller von Elektroautos, der die Batterien zusammen mit Panasonic entwickelt hat, rechnet mit einem abenteuerlichen Wachstum für dieses Geschäft. Lag der Preis für eine Tonne vor zehn Jahren noch bei etwa 2.000 Dollar, so liegt er jetzt bei ca. 10.000 Dollar. Das Basismetall befindet sich in der Erdkruste und bedarf aufwendiger Verfahren zur Gewinnung. Die Hauptabbaugebiete befinden sich zum größten Teil in Lateinamerika. Allerdings werden die Preise direkt zwischen der Industrie und den Produzenten vereinbart, sodass Anleger nicht direkt in Form von Futures/Derivaten über den Rohstoffmarkt partizipieren können.

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Dafür beschäftigt sich eine Reihe von Unternehmen mit dem vermehrten Abbau aus der Erdkruste. Der investierbare Solactive Lithium Index (WKN A1CQ7A) bildet die Kursentwicklung der maximal 25 größten börsennotierten Unternehmen ab, deren Hauptgeschäftstätigkeit in der Exploration, dem Abbau und/oder der Investition in den Rohstoff Lithium liegt. Der Index wird als Performance-Index in Euro berechnet.

Vorsicht vor dem Hype

Inzwischen gab es Meldungen, wonach der Bau von Lithium-Ionen-Batterien mit unbegrenzter Lebensdauer technisch bereits möglich sein soll. An den Kapitalmärkten sorgt so etwas für Phantasie. Zu viel Euphorie kann sich für Anleger aber rächen. Als warnendes Beispiel dient der massive Kurseinbruch von Produzenten der sogenannten Seltenen Erden. Deren Papiere hatten sich zuvor wegen angeblicher Versorgungsengpässe im Preis vervielfacht. Bisher ist es noch immer gelungen, die Nachfrage nach einzelnen Rohstoffen zu befriedigen - durch das Erschließen neuer Abbaustätten oder die erfolgreiche Suche nach Alternativen.

Vor diesem Hintergrund scheint es ratsam, sich nicht blind vom jüngsten Hype mitreißen zu lassen, aber dennoch ein Auge auf die Explorationswerte in diesem Marktsegment zu werfen.

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