LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in Inflation & DeflationLesedauer: 4 Minuten

Vermögensverwalter rät Eurokrise: Diese Anlageklassen sind die Gewinner

Ottmar Wolf, Vorstand von Wallrich Wolf Asset Management
Ottmar Wolf, Vorstand von Wallrich Wolf Asset Management

Entscheidungsjahr für den Euro

2017 könnte das „Schicksalsjahr für den Euro“ werden! Als wesentlicher Grund wird dabei regelmäßig die sehr angespannte wirtschaftliche Lage Südeuropas in Kombination mit dem schwindenden politischen Rückhalt für den Euro und diversen bevorstehenden Wahlterminen angegeben. Zwar hat ein möglicher „Grexit“ für die Börse inzwischen deutlich an Schrecken verloren, sorgen sich doch viele Anleger um Frankreich und Italien, wo sich die wirtschaftliche Lage sehr unbefriedigend darstellt und von der eigenen Bevölkerung als äußerst negativ eingeschätzt wird.

Während in der Novemberumfrage im Auftrag der EU-Kommission lediglich zehn Prozent der Deutschen die wirtschaftliche Lage ihres Landes als „schlecht“ empfinden, liegen die entsprechenden Werte für Frankreich und Italien bei 82 beziehungsweise sogar 86 Prozent. Diese negative Einschätzung hat erheblich dazu beigetragen, dass extreme (und teils auch recht neue) Parteien, deren wesentlicher Programmpunkt ein Ausstieg aus dem Euro ist, hohe Umfragewerte erreichen.

So sähe ein „Italeave“ aus

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Sollte Italien tatsächlich aus dem Euro austreten, würde mit der Bekanntgabe durch die italienische Regierung – wahrscheinlich an einem Wochenende und mit Umsetzung an einem Montag – die „neue Lira“ eingeführt werden. Bestehende italienische Staatsanleihen würden per Gesetz von Euro in Lira umgewandelt werden. Es ist mit einem erheblichen Wertverlust (möglicherweise 30 bis 40 Prozent) zum Euro zu rechnen. Schon im Vorfeld würde in Italien aber eine Kapitalflucht einsetzen.

Die Europäische Zentralbank wird nicht gegensteuern, ist der Euro-Austritt in diesem Fall doch gerade der Wunsch des Landes. Italien wäre dann von den Märkten abgeschnitten, neue Schulden könnten nicht aufgenommen werden, die Zinsen für italienische Papiere würden explodieren und es käme zu einem Banken-Run. Kapitalverkehrskontrollen wären die Folge, italienische Bürger können somit nicht mehr (uneingeschränkt) über ihre Bankguthaben verfügen. Sogar die Lebensmittelversorgung wäre bedroht.

Tipps der Redaktion