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Vermögensverwalter rät „Nullzins und Inflation: Diese Lehren sollten Anleger ziehen“

in Sparen & PortfolioLesedauer: 5 Minuten
Andreas Schyra ist Vorstand von PVV - Private Vermögensverwaltung, Essen
Andreas Schyra ist Vorstand von PVV - Private Vermögensverwaltung, Essen

Nachdem die Inflationsrate in Deutschland im April die Zwei-Prozent-Marke erreichte, verringerte sich die jährliche Teuerungsrate im Mai wieder auf 1,5 Prozent. Volkswirte begründen dies mit auslaufenden Basiseffekten, weil sich beispielsweise die Ölpreise vor einem Jahr schon wieder etwa auf dem aktuellen Niveau befanden, nachdem sie zuvor deutlich geringer waren. Da im Mai auch die Kernrate der europäischen Inflationsberechnung von 1,2 Prozent auf 0,9 Prozent sank, entspannt sich der Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB) verglichen zum Vormonat wieder. Die EZB hat als Ziel der Preisniveaustabilität eine Preissteigerung von etwa zwei Prozent jährlich ausgegeben und macht diese eben an der sogenannten Kernrate fest, welche nun wieder deutlich mehr Spielraum bis zur gesteckten Zielrate hat.

Doch war das zwischenzeitliche Aufflackern der deutschen und europäischen Teuerungsraten im Mai tatsächlich nur ein Strohfeuer, oder sind längerfristige Tendenzen der Geldentwertung zu erwarten?

Aufgrund der positiven Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone – inklusive der eigentlich als problematisch einzustufenden Peripherieländer, oder vielleicht auch gerade wegen dieser – ist davon auszugehen, dass sowohl Zinsen als auch Inflationsraten sich zukünftig von ihren historischen Tiefständen erholen werden.

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Die große Frage lautet also nicht ob dies geschieht, sondern viel wichtiger ist das wann. Genau diese Frage können weder Wirtschaftsforscher noch Praktiker erklären. Eines ist jedoch klar, die Geschwindigkeit in der Eurozone wird nicht mit den Zinssteigerungen in den USA mithalten können. Schließlich ist die US-Notenbank der EZB bei Verringerungen der Anleihekaufprogramme sowie der ersten Leitzinserhöhungen bereits deutlich voraus.

Die Staatsverschuldung der eben schon erwähnten Peripherieländer liegt weiterhin in schwindelerregender Höhe – insbesondere, wenn diese ins Verhältnis zur jeweiligen Wirtschaftsleistung gesetzt wird. Eine zukünftig weiter ansteigende Inflation und somit Geldentwertung entlastet demnach auch die finanzielle Belastung dieser öffentlichen Haushalte – und zwar insbesondere solange die Zinsen auf ihrem derzeitigen, historischen Tiefstand bleiben.

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