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Vermögensverwalter rechnet vor Wie Kosten die Fondsrendite fressen

Von Aktualisiert am in AnalysenLesedauer: 2 Minuten
Thomas Hünicke ist geschäftsführender Gesellschafter der WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH in Düsseldorf.
Thomas Hünicke ist geschäftsführender Gesellschafter der WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH in Düsseldorf. | Foto: WBS Hünicke

Es ist kaum mehr als eine Binsenweisheit: Der Gewinn liegt im Einkauf. Oder andersherum: Je höher die Gebühren einer Kapitalanlage, desto niedriger sind die Performance-Aussichten. Dass diese Einschätzung keine Erfindung von Beratern und Verwaltern ist, die sich Kostenreduktion auf die Fahne geschrieben haben, belegen verschiedene Studien. So zeigt beispielsweise eine aktuelle Untersuchung („Statistical Report on Performance and Costs of EU Retail Investment Products“) der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde Esma, dass sich aktiv gemanagte Fonds in den vergangenen Jahren zwar besser entwickelt haben als passive Fonds. Sie kosten im Schnitt aber auch 0,6 Prozent mehr als passive Produkte. Damit haben Anleger unter dem Strich von der besseren Entwicklung nicht profitiert.

„Besser etwas mehr für einen hochwertigen Fonds ausgeben“

Auch die Studie „Fondskosten – der Schlüssel einer erfolgreichen Fondsauswahl?“ von Unternehmensberater Bernd Baur (BB Consulting) kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Demzufolge kostete ein weltweit investierter Aktienfonds zwischen Februar 2018 und Februar 2019 für Privatanleger durchschnittlich 1,5 Prozent jährlich, ein ETF lag bei 0,31 Prozent. Fonds, deren Kosten über dem Durchschnitt der jeweiligen Peergroup lagen, haben in der Fünf-Jahres-Betrachtung nur zu einem Anteil von knapp 28 Prozent eine Mehrrendite gegenüber der Peergroup erzielt. Fonds mit unterdurchschnittlichen Kosten hingegen haben dies zu fast 85 Prozent geschafft.

Das Schöne für Anleger: Durch die neuen Finanzmarktregularien können sie die Kosten ihrer Fonds leicht nachvollziehen. Durch den sogenannten Ex-Post-Kostenausweis muss offengelegt werden, was ein Finanzprodukt tatsächlich gekostet hat. Die Ex-Post-Kostentransparenz knüpft damit an die seit Anfang 2018 verpflichtende Ex-Ante-Kostentransparenz an. Hiernach sind Banken, Fondsgesellschaften und Co. verpflichtet, ihre Kunden über alle Kosten und Nebenkosten im Zusammenhang mit Wertpapierdienstleistungen und dem jeweiligen Finanzinstrument zu informieren.

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Diese Informationen sollten Anleger nutzen und sich dadurch ein genaues Bild über die tatsächliche Effizienz ihrer Kapitalanlage schaffen. Erwirtschaftet ein Fonds nach allen Kosten, Abgeltungsteuer und Inflation einen positiven Ertrag? Diese Frage lässt sich mit einer völligen Kostentransparenz natürlich beantworten. Und daraus sollten Anleger dann ihre Schlüsse ziehen und Entscheidungen ableiten, wie sie künftig mit dem Investmentprodukt umgehen wollen.

Dabei darf aber eines nicht vergessen werden: Die Kosten eines Fonds sind nicht das alleinig ausschlaggebende Kriterium für ein Investment. Anleger sollten sich die Anlagestrategie, die historischen Kennziffern und die handwerkliche Ausrichtung immer sehr genau anschauen. Es ist besser, einige Zehntel mehr für einen hochwertigen Fonds mit einem vorzeigbaren Track Record zu bezahlen, als einen sehr günstigen Fonds zu erwerben, der dann aber nichts taugt und auch in den vergangenen Jahren schon nicht sonderlich leistungsfähig war.

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