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6 Vermögensverwalter schätzen ein Rendite 10-jähriger Bunds auf Rekordtief – und nun?

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Peter Ulrich Seemann, Inhaber der Peter Ulrich Seemann Vermögensverwaltung aus Schwäbisch Gmünd:

„Die Minusrenditen sind in vielerlei Hinsicht auch ein Geschenk, wenn man es zu nutzen weiß. Ich verstehe die Aussage, wenn man für die Ausnutzung eines Momentums  eine Zurückhaltung an den Aktienmärkten zeigt: Man wartet damit auf eine günstige Einstiegsgelegenheit. Das tue ich zum Teil auch. Aber gerade jetzt zeigt diese Kapitalmarktentwicklung doch auch positive Entwicklungen, von denen Anleger sich nicht fernhalten sollten. Niedrige Zinsen, sogar Zinssenkungen - egal bis zu welcher Marke - stimulieren die Aktienmärkte. Durch diese Effekte haben die investierten Aktieninhaber im ersten Halbjahr 2019 zweistellige Renditen eingefahren und haben bis auf weiteres  immer noch beste Aussichten.“

Markus Steinbeis, Geschäftsführender der Vermögensverwaltung Steinbeis & Häcker aus München:

„Die Auswirkungen dieser Zinspolitik werden nur sehr langsam sichtbar, daher ist die mediale und politische Beachtung noch gering. Letztendlich bedeutet dies den Kollaps unseres Altersvorsorgesystems. Die Regulierung ist oftmals noch darauf ausgerichtet, dass risikolos ein positiver Realzins zu erzielen ist. Der Realzins ist nämlich viel wichtiger als der Nominalzins. Letzterer kann positiv sein, wenn die Inflationsrate höher liegt wird der Anleger trotzdem enteignet. Es findet gerade eine gigantische Umverteilung vom Gläubiger zum Schuldner statt. Leider sind die Deutschen immer noch ein Volk der Sparer und damit die Hauptleidtragenden dieser Politik.“