Vermögensverwalter schätzen ein So geht es weiter bei Bitcoin und Co.
Die Mutter aller Kryptowährungen, Bitcoin, feiert demnächst sein zehnjähriges Bestehen. Genauer gesagt kam Ende des Jahres 2008 erstmals ein Dokument in Umlauf, in dem die zugrundeliegende Technologie beschrieben wurde. Autor war der legendäre Bitcoin-Gründer Satoshi Nakamoto. Die Digitalwährung Bitcoin startete kurz darauf, zu Beginn des Jahres 2009.
Lange Zeit dümpelte der Bitcoin-Kurs auf niedrigem Niveau vor sich hin. Investoren der ersten Stunde waren vor allem experimentierfreudige Technik-Freaks, von denen sich viele auch aktiv am Erschaffen neuer Bitcoin („Schürfen“) beteiligten. Erst 2017, rund acht Jahre später, schaffte es die Ur-Digitalwährung aus ihrer Nische: Der Kurs schoss von etwa 1.000 US-Dollar auf bis zu 20.000 Dollar pro Bitcoin. Der Absturz folgte zwar auf dem Fuße, allerdings wiederum auch nicht so ganz. Denn seit dem vergangenen Frühjahr hat sich die Mutter aller Kryptowährungen bei so volatilen wie zähen 5.200 bis 7.500 US-Dollar eingependelt.
Der Ruf von Bitcoin schwankte lange Zeit zwischen - im besseren Fall - einer nerdigen Spielerei und – im schlimmeren Fall – einem hochspekulativen Investment und Eldorado für Kriminelle. Spätestens mit seinem Höhenflug 2017 geriet die Digitalwährung allerdings auch in den Blick eines weiteren Investorenkreises, darunter auch in den Fokus von Vermögensverwaltern. Hier ordnen sechs Marktteilnehmer ein, wo sie die Zukunft von Bitcoin und anderen Kryptowährungen sehen.
Jürgen Mehrbrei, Geschäftsführer der Unikat Vermögensverwaltung
Der Bitcoin ist nicht einfach nur eine Währung, findet Jürgen Mehrbrei. Vielmehr sei er Ausdruck des Wunsches von Verbrauchern, Zahlungen anonym und unabhängig von Banken vornehmen zu können. So bald werde er daher nicht wieder in der Versenkung verschwinden, ist der Geschäftsführer der Mannheimer Unikat Vermögensverwaltung überzeugt.
Als größte Profiteure des Bitcoin-Booms sieht Mehrbrei die Kryptowährungsplattformen im Internet. Denn ihre Betreiber langten bei den Transaktionen ordentlich zu: 15 bis 20 Prozent Gebühren würden dort schon einmal fällig, erinnert Mehrbrei – ein prächtiges Geschäft für die Handelsmittler, die täglich viele tausend Käufe und Verkäufe abwickelten.
Seit dem Bitcoin-Booms 2017 steht die Frage im Raum, wann denn nun der erste Bitcoin-ETF auf den Markt komme. Vermögensverwalter Mehrbrei sieht ein solches Produkt noch weiter Ferne. Grund dafür sei nicht allein das etwas abgekühlte allgemeine Interesse. Es stünden auch rechtliche Hürden einem Bitcoin-ETF im Weg. Eine Zulassung zu erlangen, sei schwierig. „Vor diesem Hintergrund könnte ein solches Wertpapier noch lange auf sich warten lassen“, ist Mehrbrei überzeugt.