Vermögensverwalter schätzen ein So geht es weiter bei Bitcoin und Co.
Frank Wieser, Geschäftsführer von PMP Vermögensmanagement
„Da der Bitcoin bis heute nicht verschwunden ist, scheint er eine gewisse Existenzberechtigung zu haben und der Anleger bleibt lieber investiert“, sagt Frank Wieser. Der Vermögensverwalter zieht eine Parallele zum Höhenflug der Technologieaktien zur Jahrtausendwende. Auch nach dem Platzen der Dotcom-Blase hätten einige Unternehmen überlebt und seien weiter im Wert gestiegen.
Spannend an der Kryptowährung findet der Vermögensverwalter vor allem die zugrundeliegende Technologie, die seiner Einschätzung nach „Treiber für die nächste technologische Revolution“ sein könnte.
Ein Glücksfall für das Ansehen von Bitcoin seien die öffentlich kursierenden Bilder von Bitcoin als geprägter Münze, findet Wieser. Denn Münzen symbolisierten einen Materialwert: „Die Wirklichkeit ist natürlich eine andere, trotzdem haben diese Abbildungen einen gewissen Effekt bei ungeübten Anlegern.“
Beim Thema Krypto-Investments spricht Wieser von einer Entwicklung in zwei Phasen: Zunächst hätten vor allem Kleinanleger nach schnellen Kursgewinne gestrebt. Mittlerweile interessierten sich auch vermögendere und Profi-Anleger für das Thema, zumindest loteten sie vorsichtig das Terrain aus: „Wir stellen fest, dass professionelle Anleger derzeit noch nicht investieren, aber einen hohen Redebedarf haben.“ Die Anlageprofis wollten zunächst klären, wie sicher die Währung ist und wie sich Digitalwährungen vererben oder verschenken ließen.
Die zukünftigen Profiteuere des Krypto-Booms? Laut Wieser könnten das vor allem Beratungsunternehmen und Initiatoren von Kryptofonds sein. Denn einerseits bestehe weiterhin ein hoher Informationsbedarf bei Bitcoin und Co. Andererseits vermutet Wieser, dass viele Interessenten die Anlageentscheidungen bei Kryptowährungen lieber in die Hand von Profis legen wollten.
Die Zeit für einen Bitcoin-ETF hält Wieser noch nicht für gekommen: Die Technologie selbst sei zu sehr im Wandel begriffen: „Kryptounternehmen kommen und gehen. Der Charakter eines ETFs ist aber, eine ganze Branche sinnvoll abzubilden. Das dürfte derzeit enorm schwer sein“, schätzt Wieser.