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Aktualisiert am 12.04.2021 - 18:49 Uhrin AnalysenLesedauer: 8 Minuten

Vermögensverwalter Sebastian Weißschnur Wie Anleger sinnvoll in Edelmetall investieren können

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Interessierte Anleger begeistert die Preisentwicklung von Edelmetallen der vergangenen Jahre. Rhodium und Palladium führen das Feld seit 2015 mit reichlich Abstand an.

Edelmetallpreise zwischen Februar 2015 und Februar 2020

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Grafik: Weißschnur, Quellen: http://www.lbma.org.uk/precious-metal-prices, https://pmm.umicore.com/de/preise/rhodium/

Ist der Einstieg in ein Edelmetall-Investment nach dem fulminanten Anstieg der letzten Jahre aktuell ratsam?

Insbesondere bei Rhodium und Palladium ist für eine Investition auf All-time-High zunächst vermutlich Vorsicht geboten. Ansonsten finden sich auch weiterhin gute Argumente für weitere Preisanstiege, z.B. der nach wie vor schwelende Handelskonflikt der USA mit der EU und China. Führende Edelmetallhersteller wie Heraeus oder Degussa veröffentlichten daher auch Kaufempfehlungen für ausgewählte Edelmetalle für das aktuelle Jahr.

Wie richtig in Edelmetalle investieren?

Edelmetalle sind grundsätzlich immer nur als Beimischung in der Vermögensplanung eines jeden Anlegers sinnvoll. Zudem stellen Edelmetalle stets ein langfristig orientiertes Investment dar.

Wem der dingliche Besitz von Edelmetallen wichtig ist, für den eignet sich der Kauf physischer Edelmetalle am besten. Führende Edelmetallhändler bezeichnen physisch gehaltene Barren und Münzen als werthaltige Absicherung gegen die Risiken einer ins Haus stehenden Rezession innerhalb eines Boom-Bust-Zyklus. Fakt ist: Sie sind unmittelbares Eigentum des Anlegers und jederzeit verfügbar.

Es gibt allerdings auch einige Haken, denen sich der Erwerber physischer Edelmetalle bewusst sein muss. Möchte der Anleger lediglich überschaubare Summen in Edelmetalle investieren, stößt er bei etwas exotischeren Metallen wie z.B. Rhodium bereits schnell an seine Grenzen: Die kleinste Einheit (1-Unzen-Barren) ist zurzeit nicht unter rund 12.700 Euro zu bekommen (Stand: 22.02.2020). Hinzu kommt die Mehrwertsteuer bei sämtlichen Metallen außer Gold, die den Kaufpreis um 19 Prozent verteuert. Last but not least müssen die erworbenen Barren oder Münzen auch irgendwo sicher gelagert werden. Sofern dies nicht im (unsicheren) heimischen Tresor geschieht, fallen auch dafür weitere Kosten an, u.a. für die Lagermiete, die Verwaltung, den Versicherungsschutz und gegebenenfalls für einen Treuhänder.

Deutlich günstiger kommt da eine börsliche Anlage in Wertpapiere wie ETCs daher. Von diesen zu unterscheiden sind Mischfonds, die meist nicht die Preise bestimmter Edelmetalle abbilden, sondern in unternehmerische Risiken spezialisierter Minenbetreiber investieren. Bei den ETCs schlüpft der Anleger in die Rolle des Gläubigers einer unbefristeten Inhaberschuldverschreibung. Da hinter diesen Papieren kein Sondervermögen steht, ist beim Kauf von ETCs unbedingt darauf zu achten, dass sie eine physische Absicherung mit dem jeweiligen Edelmetall anbieten. Für diese Fälle verwahrt der ETC-Anbieter die zur Wertpapierhöhe passenden physischen Edelmetallbarren in einem versicherten Großraumtresor einer Bank. Zusätzlich sollte der Anleger darauf achten, dass er im Fall einer Schieflage des ETC-Anbieters einen Anspruch auf Auslieferung des physischen Gegenwertes hat.

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