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Vermögensverwalter Stefan Eberhardt Anleger erholen sich langsam vom Corona-Schock

Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse: Kurzfristig zwingt das Corona-Virus die Wirtschaft in die Knie.
Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse: Kurzfristig zwingt das Corona-Virus die Wirtschaft in die Knie. | Foto: Imago Images / Reiner Zensen

Nach und nach beruhigen sich die Nerven der Börsianer. Emotionalität weicht aus den Märkten und Investoren bekommen wieder einen klaren Kopf, analysieren Ereignisse objektiv und kommen zu dem Schluss, dass sich heute - langfristig betrachtet - interessante Einstiegskurse ergeben. Denn trotz der Erholungs-Rally der zurückliegenden Wochen notiert der Deutsche Aktienindex Dax noch immer um 23 Prozent unter seinem Hoch von Mitte Februar.

Stefan Eberhardt ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltung Eberhardt & Cie. Foto: Eberhardt & Cie.

Bei den US-Indizes zeigt sich ein ähnliches Bild, auch wenn der Abstand zu den Hochs hier etwas geringer ausfällt. Keine Frage: Kurzfristig hat der Corona-Schock dramatische Auswirkungen auf die Bilanzen und die Gewinn-und-Verlust-Rechnungen der Unternehmen. Das Kalenderjahr 2020 wird aufgrund der ersten beiden Quartale in der Breite für Verluste sorgen.

Langfristig betrachtet, beispielsweise auf Sicht von zehn Jahren, verteilen sich solche Schock-Zeiträume jedoch. Zehn Jahre bedeuten 40 Quartale. Wenn davon zwei Quartale ausfallen, ist das kurzfristig zwar dramatisch, langfristig jedoch normal. Dieses Muster zeigte sich regelmäßig in der Historie. So sind Nachholeffekte zu erwarten.

Sobald die Corona-Krise überstanden und in der breiten Bevölkerung verdaut ist, sobald Vertrauen und Optimismus zurückkehren, werden ursprünglich geplante Investitionen nachgeholt. Davon profitieren insbesondere Investitionsgüter oder teure Konsumgüter. Viele Menschen werden sich nach den beschwerlichen Monaten wieder einmal etwas gönnen wollen. Auch Automobil-Hersteller und Immobilienunternehmen dürften von Nachholeffekten profitieren.

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Enorme Mengen von Liquidität

Die Notenbanken und Staaten rund um die Welt haben Billionen von Euro und Dollar in die Märkte gepumpt. Dieses Geld fließt zum Beispiel in den Konsum und treibt, wenn die Geschäfte wieder öffnen dürfen, die Nachfrage nach entsprechenden Gütern an. Die Umsätze und die Gewinne der Unternehmen werden dadurch schon in einigen Monaten wieder steigen.

Trotzdem ist nicht mit einer spürbaren Zunahme der Inflation zu rechnen. Zunächst fallen die Preise gegebenenfalls sogar. Ein Beispiel: die Automobilindustrie. Es werden sicherlich viele Sonderkonditionen gewährt werden, um die Verkäufe wieder nach oben zu treiben. Ein anderes Beispiel: der Tourismus. Hotels wollen schnell zur Auslastung zurück und werden dazu - sobald Öffnungen wieder erlaubt sind - günstige Preise anbieten.

Gerade institutionelle Investoren sitzen auf Billionen Euro und Dollar von Geldvermögen. Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds müssen diese Berge von Cash aufgrund der Negativzinsen investieren. Sie werden Anleihen, Aktien und andere Investments kaufen. Auch andere Vermögenswerte wie Gold oder Immobilien werden verstärkt gefragt sein.

Bei Edelmetallen ist das jetzt schon der Fall. Auch die Nachfrage nach Investitionsgütern wird wieder zunehmen. Unternehmen werden ihre Lieferketten neu organisieren. Dafür werden auch neue Maschinen gebraucht. Nur das Szenario Wachstum ermöglicht es, den Menschen Wohlstand zu sichern. Das wissen auch Politik, Wirtschaft und sonstige Organisationen.

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