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Vermögensverwalter Stefan Wallrich Warum die Blockchain eine technische Revolution ist

Erwartet eine zunehmenden Einfluss der Blockchain-Technologie: Stefan Wallrich, Vorstand der Wallrich Asset Management in Frankfurt am Main
Erwartet eine zunehmenden Einfluss der Blockchain-Technologie: Stefan Wallrich, Vorstand der Wallrich Asset Management in Frankfurt am Main | Foto: Wallrich Wolf AM

Seit dem Bitcoin-Hype Ende 2017 ist auch die dahintersteckende Technologie aus der medialen Berichterstattung nicht mehr wegzudenken. Zu Recht, denn Blockchain bewegt die Wirtschaft und praktisch kein großes Unternehmen kann es sich leisten, das Thema unbeachtet zu lassen.

Besonders in der Finanzindustrie schafft es enorme Fantasie, aber auch Befürchtungen, da im klassischen Bankgeschäft weitere Einnahmen wegfallen könnten. Dennoch ist selbst vielen technisch durchaus interessierten Zeitgenossen nicht klar, was sich genau hinter Blockchain verbirgt, auf welchen Prinzipien die Technologie beruht und welche Anwendungsmöglichkeiten sich mit ihr realisieren lassen.

„Dezentrales digitales Kassenbuch“

Rein technisch betrachtet stellen Blockchains dezentrale Datenbanken dar, die im Netzwerk auf einer Vielzahl von Rechnern gespiegelt vorliegen und weder eine zentrale Kontrollinstanz noch gegenseitiges Vertrauen benötigen. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Einträge in Blöcken zusammengefasst und gespeichert werden. Dabei enthält jeder neue Block die Historie des vorher- gehenden Blocks sowie der gesamten Kette in Form einer Prüfsumme.

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Nach Abschluss eines Blocks wird dieser verifiziert und versiegelt. Welche Informationen in den Blöcken abgelegt werden, ist zweitrangig. Diente die Blockchain-Technologie ursprünglich als Grundlage für das digitale Zahlungssystem Bitcoin, ist sie heute bereits in zahlreichen Anwendungsbereichen vertreten. Beispielhaft nennen lassen sich Immobilientransaktionen, Kredithistorien, die Identitätssicherung, das Verlagswesen und die Strafverfolgung sowie Fahrzeugleasing, -verkauf und -zulassung.

Potenzial für Blockchain-Anwendungen gibt es nach Einschätzung von Experten letztendlich in fast jedem Sektor sowie in Formen, die heute noch gar nicht vorstellbar seien. Gleichwohl erfordert nicht jeder Zweck den Einsatz einer derart komplexen Technologie. Auch zukünftig werden sich viele IT-Aufgaben mit Hilfe herkömmlicher Datenbanken oder des Cloud Computings einfacher und effizienter lösen lassen.

Entwicklung noch am Anfang Viele Anwendungen befinden sich allerdings erst in der Testphase, und in den kommenden zwei bis drei Jahren werden – wenn überhaupt – nur ganz wenige echte Blockchain-Lösungen Produktionsreife erlangen. Die gewinnbringende Vermarktung wird noch deutlich länger auf sich warten lassen und zunächst hohe Investitionen erfordern. Ähnlich wie beim E-Commerce zur Jahrtausendwende (Stichwort Neuer Markt) dürften zudem viele Geschäftsideen und ihre Initiatoren auf der Strecke bleiben.

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