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Aktien-Tipp vom Vermögensverwalter Japans tapferes Schneiderlein

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Dabei waren die wirtschaftlichen Aussichten für Uniqlo längst nicht immer so gut, wie heute. Nachdem Tadashi Yanai 1984 seinen ersten Laden in der japanischen Stadt Hiroshima eröffnete, den er Uniqlo nannte – eine Kurzform von Unique Clothing Warehouse –, brach nur wenige Jahre später, im Jahr 1990, die „Japan AG“ zusammen.

Der Nikkei verlor damals binnen Jahresfrist über 40 Prozent und stürzte das gesamte Land in eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen, von der sich das Reich der aufgehenden Sonne bis heute nicht vollkommen erholen konnte. Doch die Krise erwies sich für Tadashi als große Chance, sein Unternehmen aufzubauen. Denn das zuvor luxusaffine Volk konnte sich Luxusmarken wie Gucci und Prada nicht mehr leisten, weshalb Uniqlo von Kunden regelrecht überrannt wurde.

Der allmähliche Aufstieg zu Japans größtem Bekleidungskonzern war jedoch nicht ohne Rückschläge. Die Bevölkerung des Landes stand dem rasanten Aufstieg des Unternehmens zunehmend skeptisch gegenüber und der Ruf von Uniqlo verkam zum Discounter, der Billigprodukte für die Kleinstadt, nicht aber für die großen Metropolen produziert.

Das änderte sich allerding im Jahr 1998, als Tadashi ein dreistöckiges Geschäft in Tokios elegantem Einkaufsviertel Harajuku eröffnete. Seither profitiert Uniqlo von einer Strategie, die bis heute konsequent fortgeführt wird: das Angebot von schlichter Basiskleidung für jedermann, bequem und praktisch, ohne besondere Auffälligkeiten und ohne Logo.

Dementsprechend niedrig ist auch das Fashion-Risiko der Konsumenten, die einfache und nützliche Kleidung zu einem attraktiven Preis bevorzugen. Dabei ist das Unternehmen auch innovativ gewesen und bringt regelmäßig neue Fashion-Hits auf den Markt: Fleece im Jahr 1995, ‚heat-tech‘ Shirts im Jahr 2004 oder ultraleichte und nahtlose Daunenjacken in den letzten Jahren.

Das einfache Verkaufskonzept von Uniqlo scheint aufzugehen, wie auch die Unternehmenszahlen zeigen. So kam Fast Retailing im Ende August 2019 abgeschlossenen Geschäftsjahr auf einen Konzernumsatz von insgesamt 2,3 Billionen Yen (19,2 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um 7,5 Prozent.

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