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Vermögensverwalter Stephan Albrech „Ab jetzt bläst starker Rückenwind am globalen Aktienmarkt“

Stephan Albrech

Einer der teuersten Sprüche an der Börse lautet: Dieses Mal ist alles anders. Das gilt auch für Donald Trump, den bisher wohl größten Narzissten und Selbstdarsteller im Präsidentenamt der USA. Obwohl er sich mit seinen Tweets alle Mühe gibt, für Unruhe auf dem Erdball zu sorgen, ist der globale Aktienmarkt deutlich gestiegen: Die Weltbörsen haben seit Trumps Wahl im November 2016 um 40 Prozent zugelegt; in den USA waren es sogar 50 Prozent – der Skepsis der Anleger zum Trotz.

Aus 10.000 Euro wird 1 Million

Wenn also schon Präsident Trump die Börsen nicht kleinkriegt, dann dürften die Märkte in ihren traditionell starken Phasen erst recht gut laufen. So ist die Zeit von Anfang November bis Ende April seit Jahrzehnten die ertragreichste Phase für Anleger: Von 1950 bis 2017 gewannen Aktien in diesen sechs Monaten im Schnitt 7,5 Prozent hinzu. 10.000 Euro verwandelten sich so in mehr als 1 Million Euro. Von Anfang Mai bis Ende Oktober indes wurden daraus nur bescheidene 11.000 Euro.

Hinzu kommt: 2019 ist in den USA ein Vorwahljahr für die Präsidentschaftswahl. Solche sogenannten Pre-Election-Years erweisen sich seit dem Jahr 1833 mit einem durchschnittlichen Zugewinn von 10 Prozent als die stärksten Börsenjahre im vierjährigen Wahlzyklus. Daran schließt sich mit 2020 ein Wahljahr an, wobei Wahljahre mit einem mittleren Zugewinn von 6 Prozent als zweitstärkste Börsenjahre gelten. Aus saisonaler Sicht bläst ab jetzt also starker Rückenwind.

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Drei gute Gründe für Aktien

Sie möchten sich (verständlicherweise) nicht nur auf die Statistik verlassen? Hier sind weitere Argumente für steigende Börsen bis zum Frühjahr/Sommer 2020:

  • Die Renditen für Staats- und Unternehmensanleihen sind im dritten Quartal wegen der Kursschwäche bei Aktien deutlich gesunken – bei der zehnjährigen Bundesanleihe auf bis zu minus 0,7 Prozent. Dadurch werden die Dividenden im Vergleich zu den Minusrenditen von Anleihen noch attraktiver. Zugleich wird die Aktienschwäche erste Schnäppchenjäger auf den Plan rufen.
  • Wegen der geringeren Renditen sinken bei Unternehmen, die sich neu verschulden, die Kosten für den Zinsdienst. Das dürfte sich prinzipiell positiv auf die Gewinne auswirken, was höhere Aktienkurse rechtfertigt. Vermutlich haben die Unternehmensanalysten dies noch nicht ausreichend „eingepreist“.
  • In Sachen Handelsstreit und Brexit sind, wie zuletzt gesehen, auch positive Überraschungen möglich. Man sollte nicht vergessen, dass auch oder gerade ein Trump großes Interesse daran hat, seinen Wählern im Handelsstreit mit China und ggf. auch Europa bald eine „Trophäe“ zu präsentieren. Dazu braucht er einen dauerhaften „Deal“, der die aktuelle Unsicherheit an den Märkten spürbar verringern dürfte. Die großen Gewinner eines solchen Szenarios könnten deutsche bzw. europäische Aktien sein.

Fazit

Für die nächsten sechs bis acht Monate sind wir für die Aktienmärkte mehr als nur moderat positiv gestimmt. Allerdings rechnen wir spätestens für die Zeit nach der Präsidentschaftswahl mit Gegenwind für Dividendentitel.


Über den Autor:
Stephan Albrech ist Vorstand der Kölner Vermögensverwaltung Albrech & Cie.

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