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Vermögensverwalter Stephan Albrech Hochspannung bei Aktien und Gold

Hat Gold als großen Gewinner der aktuellen Finanzmarkt-Turbulenzen ausgemacht: Stephan Albrech vom Kölner Vermögensverwalter Albrech & Cie.
Hat Gold als großen Gewinner der aktuellen Finanzmarkt-Turbulenzen ausgemacht: Stephan Albrech vom Kölner Vermögensverwalter Albrech & Cie. | Foto: Albrech & Cie.

Es gibt etliche Börsensprüche, die kaum die Tinte wert sind, mit der sie geschrieben wurden. Das gilt nicht für folgende Weisheit: An der Börse geht es hoch über die Treppe, hinunter aber mit dem Fahrstuhl. In der Tat stieg der marktbreite S&P-500-Index von April bis September um 300 Punkte an.

Für den Verlust von 250 Punkten reichte jedoch bereits mit dem Oktober ein einziger Monat aus. Ähnlich lief es an der Nasdaq, wo Schwergewichte wie Amazon und Alphabet die Börse nach unten zogen. Nachdem sich Europas Indizes, insbesondere der DAX, schon seit Jahresanfang schwach zeigen, greift unter den Anlegern die Angst um sich: Steht jetzt das lange befürchtete Armageddon an den Märkten bevor?

Sagen wir es so: Möglich ist es, doch ist es auch wahrscheinlich? Tatsache ist, dass die Börsen von ihrem Höchststand, je nach Index, bereits zwischen 10 und 20 Prozent verloren haben. Natürlich kann es kurzfristig weiter in Richtung Süden gehen. Doch in einem Aufwärtstrend, der zumindest in den USA noch immer vorliegt, ist nach einem solchen Einbruch eine nennenswerte Gegenreaktion wahrscheinlicher als ein ungebremstes Durchreichen nach unten.

Zeitpunkt für Umkehr günstig

Für eine potenzielle Umkehr spricht auch der Zeitpunkt. Die Phase von August bis Oktober ist berüchtigt für Kurseinbrüche, an die sich nicht selten über den Winter hinweg einige gute Monate anschließen. Dieses Jahr hat es an den US-Börsen im Oktober gekracht, weshalb der November ein aussichtsreicher Kandidat für die Umkehr sein könnte. Diese Sicht wird durch den sogenannten Fear & Greed-Index gestützt. Das Barometer, das mittels sieben Indikatoren die Angst und Gier der Anleger misst, stand soeben bei nur noch sechs Punkten und signalisierte somit extreme Angst. Noch einen Monat zuvor maß es mit 64 Punkten moderate Gier. Wie sagte Warren Buffett: “Sei gierig, wenn andere ängstlich sind und vorsichtig, wenn andere gierig werden.”

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Gold kommt „in die Puschen“

Dass die ersten Investoren vorsichtiger werden, zeigt sich beim Gold. Das Edelmetall, für das die Mehrheit vieler Anleger kürzlich nur schwarz sah und für das wir im August nachweislich positiv gestimmt waren, hat im Oktober rund fünf Prozent zugelegt. Fast wichtiger: Durch den Anstieg von 1.180 auf knapp 1.240 Dollar dürfte das Edelmetall den Abwärtstrend seit Jahresanfang beendet haben, was weiter steigende Goldkurse begünstigen dürfte.

Wer uns folgt, weiß, dass wir den Aktienmarkt und Gold beinahe als Gegenspieler betrachten. Dies lässt sich in der fast komplementären Kursentwicklung beider Anlageklassen erkennen, aber auch fundamental begründen. Denn der Goldpreis steigt in der Regel dann, wenn der Realzins sinkt oder negativ wird. Dies ist in einer Rezession eher wahrscheinlich, da die Leitzinsen gesenkt werden, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Zieht so allmählich die Inflation an, verhilft dies dem Edelmetall zu Rückenwind. Gut möglich also, dass die ersten Goldanleger gerade etwas erahnen, was uns in nicht allzu ferner Zukunft bevorstehen könnte: eben eine Rezession.

Dennoch glauben wir nicht, dass es schon jetzt so weit ist und rechnen mit einer Erholung der Aktienmärkte über diesen Winter. Doch spätestens nach einer solchen Erholung sollte die Luft für Aktionäre dünn werden.

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