LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 2 Minuten

Vermögensverwalter Stephan Albrech Weltweit anlegen mit Momentum

Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung, empfiehlt international gestreute Anlagen.
Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung, empfiehlt international gestreute Anlagen. | Foto: Albrech & Cie.

Zum 20. November verbucht der DAX ein Jahres-Minus von 14 Prozent, während Indexfonds (ETFs) auf den amerikanischen S&P 500 in Euro gut vier Prozent im Plus liegen. Auch Käufer eines ETF auf den Weltaktienmarkt dürften erleichtert aufatmen: Sie sind mit einem Verlust von einem Prozent glimpflich davon gekommen. Da niemand weiß, welche Weltregion künftig vorne liegen wird, ist ein Investment in den globalen Aktienmarkt - über ETFs oder aktiv verwaltete Fonds - ein guter Ansatz. Doch ist es auch die ideale Lösung?

US-Dollar weist Aktienmärkten die Richtung

Unsere Recherchen deuten in eine andere Richtung. Schließlich gibt es einen wenig beachteten, aber verlässlichen Parameter, der anzeigt, welcher regionale Aktienmarkt bald gut laufen dürfte: Das ist der US-Dollar-Index. Dieser Index misst die Entwicklung des US-Dollars gegenüber einem Korb von Währungen, wobei der Euro ein Gewicht von knapp 60 Prozent hat. Der folgende Chart zeigt die Entwicklung des Dollar-Index (graue Linie) und die Ratio zweier Indexfonds auf den S&P 500 (SPY) und den Rest der Welt (EFA) in der blauen Linie.

Grafik: Dollar-Index und S&P-500

Quelle: Albrech & Cie.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Wie ist der Chart zu lesen? Steigt die blaue Linie an, entwickelte sich der US-Markt besser als die Aktienmärkte im Rest der Welt. Fällt die blaue Linie, verhält sich die Sache umgekehrt. Wir erkennen: Von 2002 bis 2008 hatten Europa und andere Regionen die Nase vorn; seit der Finanzkrise ziehen die USA an den anderen vorbei. Frappierend ist die Parallelität zur grauen Dollar-Index-Linie: Von 2002 bis 2008 fielen die blaue und graue Linie fast identisch. Als der Dollar im Zenit der Krise Mitte 2008 förmlich explodierte, schob das den amerikanischen Markt viel stärker an als den Rest der Welt. Und 2014, als der Dollar einen guten Lauf hatte, zogen die US-Aktien bis 2017 viel stärker an als Europa & Co.

Strategie für Kurs- und Währungsgewinne

Die Konsequenz aus dieser Analyse ist: Anleger sollten in den USA investieren, wenn der Dollar-Index Stärke zeigt. In diesem Fall können sie zusätzlich zu den Kursgewinnen auch noch Währungsgewinne verbuchen, weil der Dollar im Verhältnis etwa zum Euro steigt. Fällt der Dollar-Index jedoch, sind sie mit einem Investment im Rest der Welt besser bedient, wobei die Schwerpunkte zuerst in Europa und danach in Asien liegen sollten.

Stellt sich die wichtige Frage: Müssen Anleger nun wissen, wie sich der Dollar entwickelt? Nicht zwangsläufig! Mit gewissen Momentum-Strategien lässt sich auch ohne Dollar-Prognose von diesem Sachverhalt profitieren. Betrachtet man die aktuelle Entwicklung des US-Dollar-Index, dann könnte es mit der Dominanz des US-Aktienmarkts in nicht allzu ferner Zeit ein Ende haben…

Autor Stephan Albrech ist Gründer der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung in Köln.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion