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Vermögensverwalter-Studie: Singapur wird die neue Schweiz

Das Geschäftsviertel von Singapur. Quelle: Getty Images
Das Geschäftsviertel von Singapur. Quelle: Getty Images
Mangelndes Kundenvertrauen, neue Regulierungsvorschriften und die Konkurrenz aus dem Osten: Das werden laut einer PwC-Studie die größten Herausforderungen der Vermögensverwaltungs-Branche in den nächsten Jahren sein.

Bereits bis zum Jahresende werden Vermögensverwalter und Privatbanken aus Asien das stärkste Umsatzwachstum verzeichnen, so die Prognose der PwC-Experten. Zum Jahr 2013 löst Singapur die Schweiz als der wichtigste Vermögensverwaltungs-Standort ab. Auch London verliert an Bedeutung, während Hongkong zum weltweit drittwichtigsten Finanzmarkt aufsteigt (siehe Grafik).

Ein Problem, das den Vermögensverwaltern mehr Kopfzerbrechen bereiten dürfte, ist das Kundenvertrauen, das sich nach der Finanzkrise immer noch nicht erholt hat: Nur jeder dritte beziehungsweise jeder vierte Befragte attestiert seinem Vermögensverwalter Kompetenz für die langfristige Vorsorge oder die innerfamiliäre Vermögensplanung.

Dies könnte aber auch daran liegen, dass die vermögenden Kunden immer anspruchsvoller werden. Denn eine gute Wertentwicklung ihrer Kapitalanlage allein genügt vielen Befragten nicht mehr. Sie erwarten von ihren Anbietern regelmäßige Informationen über die Entwicklung ihres Portfolios sowie eine Rund-um-Betreuung über die ganze Kundenbeziehung hinweg.

Zielgruppensegmentierung wird immer wichtiger

„Um erfolgreich zu sein, müssen Vermögensverwalter das Verhalten, die Lebensgewohnheiten und die persönlichen Einstellungen des Kunden verstehen“, erklären die Forscher. Um dies zu gewährleisten, sei eine Zielgruppensegmentierung sinnvoll. Diese gebe dem Vermögensverwalter darüber hinaus die Möglichkeit, profitable von weniger profitablen Kundengruppen unterscheiden zu können.

Im Private Banking-Markt der Zukunft komme der Zielgruppensegmentierung daher eine Schlüsselrolle zu, so die PwC-Experten. Denn wer sich ausschließlich auf gewinnbringende Kundengruppen konzentriere, arbeite effizienter.

Eine weitere Herausforderung für die Vermögensverwalter stellen laut der Studie die Regulierungsbehörden dar. Neun von zehn Befragten sind der Ansicht, dass die Regulierung ihre Rendite schmälert; jeder dritte Vermögensmanager spricht sogar von spürbaren Einschnitten. Lediglich jeder zehnte Befragte hält die Regulierungsvorschriften für einen vernachlässigbaren Kostenfaktor.

Dennoch halten die meisten Vermögensmanager (57 Prozent) neue Regulierungsvorschriften für sinnvoll; weitere 30 Prozent stehen dem Thema neutral gegenüber.


Hintergrundinfo: An der Umfrage nahmen Chefs von 275 Vermögensverwaltungs- und Private Banking-Unternehmen aus 67 Ländern teil.

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