Vermögensverwalter Thomas Buckard „Es ist Zeit für Gewinnmitnahmen“
Die Aktienmärke haben in diesem Jahr den besten Start seit 32 Jahren hingelegt. Der Deutsche Aktienindex Dax etwa ist seit Jahresanfang schon um fast 14 Prozent gestiegen. Historisch betrachtet braucht der Index für ein solches Plus durchschnittlich rund zwei Jahre und nicht gerade einmal gut drei Monate. In den USA hat der Dow Jones seit Anfang Januar um gut 13 Prozent zugelegt. Der Technologie-Index Nasdaq 100 liegt sogar schon 21 Prozent im Plus. Damit sind Technologie-Werte in den USA wieder fast so hoch bewertet wie im Sommer 2018. Insgesamt befinden sich die Aktienmärkte im überkauften Bereich.
Nur die Geldpolitik zählt
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Die Rally an den Aktienmärkten beruht in allererster Linie auf der gelockerten Geldpolitik der führenden Notenbanken. Entscheidend ist vor allem die US-Notenbank Fed. Deren Chef Jerome Powell hatte erst im Januar eine Zinspause angekündigt, die er dann im März gewissermaßen offiziell bestätigte. Die anderen Notenbanken - angefangen von der EZB über die People's Bank of China bis zur Bank of Japan - sendeten ähnliche Signale. Die Renten- und Aktienanleger jubelten. So bildeten sich die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen auf 2,5 Prozent zurück. Im vergangenen Jahr hatten sie in der Spitze noch bei 3,3 Prozent gelegen. Und die Zinsen zehnjähriger Bundesanleihen rutschten sogar zwischenzeitlich wieder in den roten Bereich.
Während die Marktteilnehmer Ende 2018 Ihr Augenmerk auf die kritischen Punkte fokussierten, werden diese derzeit weitestgehend verdrängt. Vielmehr preisen die Börsianer überall positive Szenarien ein. Das gilt zum Beispiel für den Handelsstreit der USA mit China. Mit einem Scheitern der Verhandlungen rechnet hier kaum noch jemand, wodurch ein negatives Überraschungspotenzial gegeben ist.